Lärm macht krank!

Autoverkehr macht Lärm. Besonders betroffen sind die Gebiete entlang der Landesstraßen: Blankeneser Chaussee, Hauptstraße, Halstenbeker Chaussee, Altonaer Chaussee (LSE). Doch auch Lornsenstraße, Kiebitzweg und östliche Hauptstraße sowie die Friedrich-Ebert-Allee sind für ihre Anwohner kein reines Vergnügen.

Nach der EG-Umgebungslärmrichtlinie müssen die Kommunen Aktionspläne zur Lärmminderung auf der Basis von Lärmkartierungen erstellen. Ziel: Lärmbelastung senken und die Lebensqualität erhöhen.

Das Büro LK Argus GmbH hatte für die Stadt Schenefeld im Jahre 2008 einen Aktionsplan zur Lärmminderung erstellt. Eine Verkehrsberuhigung der BlankeneserChaussee und eine Verlagerung der Verkehrsströme auf den Osterbrooksweg werden in der Studie als zentrale Maßnahme („Leuchtturmprojekt“) diskutiert, da aus akustischer Sicht die Situation in der Gesamtbetrachtung, nicht nur lokal, wirksam verbessert werden könnte. Durch diese Maßnahme würden die Emissionspegel an Blankeneser Chaussee und westliche Hauptstraße um 5-7 dB(A) sinken. Die Mehrbelastung des Osterbrookswegs um ca. 2-3 dB(A) könnte im bewohnten Teil durch den sog. Flüsterasphalt und sonstige Maßnahmen kompensiert werden.

Der überörtliche Verkehr sollte also über den Osterbrooksweg, an dem sehr viel weniger Menschen leben als an Hauptstraße und Blankeneser Chaussee, auf die LSE geführt werden. Die Blankeneser Chaussee wird dann ab der Einmündung Osterbrooksweg dorfeinwärts zur Gemeindestraße abgestuft und auf die allgemein üblichen Tempo 30 für Ortsdurchfahrten reduziert. Weitere vorgeschlagene Maßnahmen sind die Anlage von Schutzstreifen für den Radverkehr. Die Lebensqualität im Dorf würde enorm steigen und der überörtliche Verkehr in keiner Weise eingeschränkt. Doch was sagen das Straßenverkehrsamt des Kreises Pinneberg und der zuständige Landesbetrieb Verkehr (LBV)? NEIN! Sie zeigen aber auch keine Alternative auf oder geben irgendeine Perspektive, wie Schenefeld die Lärmaktionspläne zum Wohle der Bürger umsetzen könnte.

Wir GRÜNEN halten diese Situation für völlig unbefriedigend und werden sehr hartnäckig auch unter Einschaltung der Landtagsfraktionen auf eine bürgerfreundlichere Praxis des Landesbetriebs Verkehr drängen. Das Straßenverkehrsamt Pinneberg scheint seine einzige Aufgabe und Mission in einem reibungslos fließenden motorisierten Verkehr zu sehen. Es vernachlässigt dabei alle anderen Interessengruppen wie Radfahrer, Fußgänger, Anwohner von Hauptverkehrsstraßen. Das Straßenverkehrsamt Pinneberg ist eine Aufgabe und Baustelle für die kommenden Kreistagsfraktionen.

Was ist aus GRÜNER Sicht zu tun?

  • Die Landesstraße L103 muss zur vollständigen Entlastung des Dorfes über den Osterbrooksweg in die L 104 (LSE) einmündend umbelegt werden.
  • Blankeneser Chaussee ab der Einmündung Osterbrooksweg und Hauptstraße müssen Tempo 30 Straßen werden. Damit würde auch das Radlerproblem in den Straßen gelöst, denn die bestehenden Radwege sind ein Witz.
  • Der Stadteingang auf der LSE muss mindestens bis zur Mühlendammbrücke vorverlegt werden. Dies hat dann Tempo 50 und damit eine deutliche Verkehrslärmreduzierung zur Folge.
  • Auch die östliche Hauptsraße muß ab dem Knoten Blankeneser Chaussee / Bäckerstraße / Hauptstraße bis zur Kiebitzbrücke / Abfahrt Stadtzentrum auf Tempo 30 umgewidmet werden.