Warum ein Radverkehrskonzept?

Studie zum Hochwasserschutz

Der Radverkehr wächst in den Metropolregionen und darüber hinaus seit etlichen Jahren stark. So in Hamburg von 2017 auf 2018 um 13%. Auch der ÖPNV nimmt stark zu.

Vor allem junge Menschen erwerben in Großstädten immer seltener ein Auto und eine wachsende Anzahl auch keinen Führerschein mehr.

Was sind die Gründe? Glauben die alle an Grüne Zukunftsprojekte oder sind die Gründe sehr handfest und persönlich begründet?

  • Sie haben keine Lust mehr, im Stau zu stehen. Stau macht aggressiv und kostet Zeit.
  • Sie erleben täglich, dass sie im Berufsverkehr mit dem Rad schneller unterwegs sind als mit dem Auto und sie sparen so Zeit.
  • Sie sparen noch mehr Zeit und Geld, da sie nicht mehr dreimal in der Woche ihr Dauersitzen in Auto und Büro im Fitnesscenter kompensieren müssen.
  • Sie sind fitter, schlanker und insgesamt agiler und gesünder.
  • Sie wollen ihren Beitrag gegen die CO2 Emissionen leisten.
  • … und noch ein paar Gründe mehr.

Das Auto war wie das Eigenheim einmal ein Ausdruck von Wohlstand. Dieses Versprechen wurde aber mit gravierenden Nachteilen erkauft: Man zog aus der Stadt die Wege wurden so immer länger. Mit dem Auto ging es zur Arbeit. Millionen andere taten das Gleiche und bildeten in Summe „den Stau“.

Der Platzbedarf für den rollenden und ruhenden Verkehr sprengt heute in den Städten jedes Maß.

Im Berufsverkehr sind alle Hauptverkehrsstraßen verstopft und man hat begriffen, dass noch mehr Schneisen und Platz für den automobilen Verkehr nicht Stau mildernd wirken werden. Ganz im Gegenteil. Wer Grundkenntnisse in Verkehrspolitik hat, kennt die misslungenen Beispiele der ultra autofreundlichen Städte, die trotz aller Megastraßen in Stau und Verkehr ersticken.

Alle Stadt- und Verkehrsplaner von Bedeutung kennen nur noch eine Richtung und die ist am Bedürfnis der Menschen ausgerichtet: Mehr Platz für die Menschen in den Städten. Weniger Lärm und Emissionen. Weniger Staus und weniger Zeitverbrauch für die Wege ins Büro. Nur, wie erreicht man das bei weiter wachsenden städtischen Bevölkerungen?

Es gibt nur einen Ausweg aus dem Dilemma: Eine Mobilität mit deutlich weniger Platzbedarf!

Und genau hier kommen die Stärken des Rades und des ÖPNV zum Tragen.

Fahrräder und der ÖPNV benötigen ganz einfach nur einen Bruchteil des Platzes in einer Stadt, um die Menschen mobil zu halten. Je mehr Menschen in einer Stadt Rad fahren oder den Bus nehmen, um so weniger Staus gibt es. Aber genau so wahr ist, je mehr Menschen Rad fahren, umso wichtiger wird eine gute und angemessene Infrastruktur. Die benötigt zwar weniger Platz als der Verkehrsraum für Autos, aber sie wird längerfristig natürlich zulasten der Flächen für den Autoverkehr gehen. Denn immer noch mehr Verkehrsflächen geht einfach nicht. Dazu fehlen in den Städten der Platz und es würde die Situation auch nicht verbessern, sondern insgesamt verschlechtern.

Wer sich ein wenig mit Verkehrspolitik befasst hat, weiß das alles. Warum also der Streit in Schenefeld?

Weil Menschen überwiegend Veränderungen nicht mögen. „Keine Veränderungen, keine Experimente“ zählen zum Wesenskern von konservativ denkenden Menschen jeglicher Couleur.

Erkannte Schwächen im System wird man aber nicht mit „weiter so“ beheben können. Veränderungen sind notwendig und prägen – so lästig und unangenehm sie auch sein mögen – die menschlichen Gesellschaften in ihrer Entwicklung.

>> Auf welchen Wegen ist Radverkehr in Schenefeld möglich?

Was konkret wollen wir mit dem Radverkehrskonzept erreichen?

Das werden Themen der Folgeartikel sein.