Schenefeld Dorf: Weniger Durchgangsverkehr und Lärm als Ziel!

Der Lärmaktionsplan ist endlich beschlossen. Gegen die Stimmen von CDU und OfS. Dieser Lärmaktionsplan musste seitens der Stadt nach EG Recht und dem Bundes-Immissionsschutzgesetz verpflichtend erarbeitet werden.

Wird Schenefeld deshalb leiser? Insgesamt gewiss nicht. Selbst wenn Tempo 30 für die Blankeneser Chaussee von der Verkehrsaufsicht des Kreises genehmigt werden sollte, ändert dieses an der grundsätzlichen Problematik des Durchgangsverkehrs nichts, welcher sich nicht nur durch die Blankeneser Chaussee, sondern noch viel störender, auch durch das gesamte Dorf quält.

Zur Vermeidung von Durchgangsverkehr in den Kernbereichen schaffen andere Kommunen für sehr viel Geld Umgehungsstraßen. Damit vermindert man zwar den Verkehr insgesamt nicht, weist ihm aber Wege zu, an denen sehr viel weniger oder möglichst gar keine Menschen wohnen. Zumeist geht das aber zulasten der Grüngürtel der Gemeinden.

In Schenefeld haben wir diese Umgehungsstraße zur Verkehrs- und Lärmentlastung des Dorfes schon: Die Umfahrung über den Osterbrooksweg. Sicher wohnen auch am Osterbrooksweg Anwohner, aber sehr viel weniger als in den zu entlastenden Gebieten entlang der Blankeneser Chaussee und im Dorf entlang der Hauptstraße und seinen Nebenstraßen. Diese Umgehungsstraße geht zudem keineswegs zulasten von Grüngebieten. Die wenigen Stellen, an denen Anwohner wohnen, können sehr viel leichter gegen den Lärm abgeschirmt werden, als dieses für das Dorf und die Blankeneser Chaussee insgesamt möglich wäre.

Die CDU bezieht sich auf eine Aussage von Herrn Leimert, Fachbereichsleiter Bauen, wenn sie irrigerweise behauptet, am Osterbrooksweg würden mehr Menschen wohnen, als an der Blankeneser Chaussee und im Dorf. Diese Aussage hält keiner Prüfung stand. Am Osterbrooksweg wohnen nur in einem kleinen Gebiet Anwohner, dort aber sehr konzentriert. Dagegen verschwindet der Durchgangsverkehr ja nicht am Ende der Blankeneser Chaussee in einer Art schwarzem Loch, sondern durchquert das gesamte Dorf bis zur Auffahrt zur LSE. Und dort wohnen insgesamt deutlich mehr Bewohner als am Osterbrooksweg.

Betrachtet man die Verkehrs- und Lärmbelastung des Dorfes und seine mögliche Entlastung insgesamt, wird eine ganz andere Geschichte daraus.

Neben dem Durchgangsverkehr ist der autobahnähnliche Ausbau der LSE mit seinen hohen Geschwindigkeiten die zweite Lärmbelastungsquelle des Dorfes. Ab der Halstenbeker Chaussee ist die LSE eine innerörtliche Straße, auf der auch innerörtlich verträgliche Höchstgeschwindigkeiten gelten müssten. Da aber CDU und SPD in dieser Frage ausgesprochen desinteressiert bis ablehnend sind, wird die Festsetzung einer Höchstgeschwindigkeit von 50 km/h für den innerörtlichen Bereich der LSE aber erst durchsetzbar sein, wenn die Bewohner und Bewohnerinnen des Dorfes dieses wollen und in ihrer großen Mehrheit auch fordern. Erst dann werden CDU und SPD ihre Haltung ändern. Erst dann können wir in Schenefeld mit einer gemeinsamen Stimme auftreten. Erst dann haben wir eine Chance, es beim Land (Landesbetrieb Verkehr) auch durchzusetzen.

Die Entlastung vom Durchgangsverkehr und eine weitgehende Lärmentlastung werden die Lebensqualität im Dorf enorm steigern. Beides ist möglich und machbar. Man muss es nur wollen.

Wir GRÜNEN wollen es!

 

>> Bericht im Tageblatt von der Ratsversammlung