Ein Konzept für die LSE / Altonaer Chaussee 10/01/201818/05/2018 D&P, Quelle: Stadt Schenefeld Das Planungsbüro Dänekamp und Partner hat erste Varianten für eine verbesserte Verkehrsführung im Gebiet des Stadtkerns und der Altonaer Chaussee orgestellt. Ziel: Die trennende Wirkung der Landesstraße L103 (LSE / Altonaer Chaussee) soll im Gebiet des Stadtkerns gemildert werden. Sie soll für Fußgänger und Radfahrer leichter zu queren und die tatsächlich gefahrene Geschwindigkeit soll näher an die zulässige Geschwindigkeit von 50 km/h herangeführt werden. Ist-Situation: Die L103 ist mit nahezu 30.000 Fahrzeugen am Tag, davon ca. 2000 LKW, die meistbefahrene Straße in Schenefeld, gefolgt von der L104 – Halstenbeker Chaussee / Hauptstraße / Blankeneser Chaussee – mit etwa 15.000 Fahrzeugen am Tag. Die beiden Landesstraßen stellen damit die größten Lärmquellen im Stadtgebiet dar, die vor allem durch tatsächliche gefahrene Geschwindigkeiten von über 100 km/h innerhalb des Stadtgebietes auf der L 103 über Gebühr verstärkt werden. Da die L103 eine Landesstraße ist, hat Schenefeld keine Entscheidungskompetenz über den Ausbau- und Betriebsstandard der Straße. Wir müssen den Landesbetrieb Verkehr (LBV) von unseren Zielen und Maßnahmen überzeugen. Überzeugen kann die Stadt aber nur, wenn sie mit einer Stimme spricht und realistische Veränderungen vorschlägt. Zukunftskonzepte mit einer massiven Veränderung der Straße sind zum jetzigen Zeitpunkt mit dem LBV leider nicht zu verhandeln. Der LBV ist vor allem an der Aufrechterhaltung eines ungestörten Verkehrsflusses für den Durchgangsverkehr interessiert, alles andere ist für ihn untergeordnet. Damit müssen wir noch auf einige Zeit leben. Die GRÜNEN schlagen vor: Grundlage der weiteren Planungen ist die Variante 1 des Büros Dänekamp und Partner. Es zeichnet sich aus durch einen 2,5 m breiten Pflanzstreifen, geeignet zum Anpflanzen großkroniger Bäume, in der Mitte der Straße. Die beiden Fahrbahnen in jeder Richtung werden beibehalten, aber auf eine Breite von 6,25 m verschlankt. Des Weiteren sind in jeder Richtung 3 m breite kombinierte Fuß- und Radwege vorgesehen. Wir GRÜNE sehen aber Änderungs- und Ergänzungsbedarf in einigen Punkten: Der (geplante, aber bisher nicht gebaute) Rechtsabbieger in die Industriestraße entfällt. Er hat sich in den vergangenen fünf Jahren als überflüssig herausgestellt. Der Knoten (Kreuzung) LSE / Osterbrooksweg wird so dimensioniert, dass er eine Verlagerung der L104 über den Osterbrooksweg zur Entlastung des Dorfes vom Durchgangsverkehr ermöglicht. Die im Vorschlag des Büros vorgesehene zusätzliche direkte Zufahrt von der LSE zum vorderen Parkplatz des Stadtzentrums entfällt ersatzlos. Die beiden Hauptquerungen für Fußgänger und Radfahrer im Bereich des Stadtkerns werden breit und farblich abgesetzt gestaltet. Optimal wäre eine farbliche Markierung im gesamten Bereich des Stadtzentrums, so wie vom Planungsbüro BPW vorgeschlagen. Eine für Fußgänger und Radler optimierte zeitgleiche Grünphase für alle Querungen des Knotens LSE / Osterbrooksweg ist erwünscht. Der Ersatz der Kiebitzbrücke durch eine niveaugleiche Anbindung des Kiebitzweges und der Hauptstraße an die LSE und damit der Wegfall der großen Zufahrtsohren bleibt als Option für eine spätere Situation bestehen. Aktuell liegt weder eine Sanierungserfordernis noch ein verkehrspolitischer Handlungsbedarf vor. Die Variante 1 mit den vorgeschlagenen Änderungen und Ergänzungen bilden eine gute und realistische Grundlage für die Verhandlungen mit dem LBV und stellen insgesamt gegenüber dem Ist-Zustand eine deutliche Verbesserung dar. Davon unberührt bleibt die Forderung der GRÜNEN auf eine Absenkung des Geschwindigkeitsniveaus innerhalb des gesamten Stadtgebieten, zumindest aber ab der Mühlendammbrücke, auf allerhöchstens 70 km/h, besser noch auf 50 km/h bestehen. Die „Autobahn“ innerhalb des Stadtgebietes ist eine starke Lärmbürde für alle Bewohner des Dorfes und der angrenzenden Wohngebiete Achter de Weiden und Achterndiek und muss daher zu einer normalen innerstädtischen Hauptverkehrsstraße werden. Bildquelle: Stadt Schenefeld, Urheber: Dänekamp und Partner
Derartige Verbesserungen der Infrastruktur klingen zwar zunächst sehr gut, allerdings gibt es aktuell in Schenefeld noch immer die leidigen Straßenausbaubeiträge, auf Grund derer ein großer Teil dieser Kosten bei den direkten Anwohnern existenzbedrohend in Rechnung gestellt werden können. Auf Antrag der GRÜNEN wurden Ende letzten Jahres im Landtag die Zwangsbeiträge für den Straßenbau zwar gekippt. Auf kommunaler Ebene wurde dieses Ärgernis für die Bürger aber in Schenefeld noch immer nicht endgültig aus der Welt geschafft. Einige Kommunen in SH haben hierzu erfreulicherweise bereits klar Stellung genommen. Nimmt auch die Schenefelder Fraktion der GRÜNEN hierzu Stellung und setzt sich öffentlich für die Abschaffung dieser Beiträge ein ? Noch vor den Kommunalwahlen erwarten die Schenefelder hier eine klare Position auch von der Schenefelder GRÜNEN-Fraktion.
Sehr geehrter Herr von Drobe, Über die Gerechtigkeit von Straßenausbaubeiträge kann man sehr kontrovers diskutieren. Das ist kein schwarz oder weiß Thema. Eines jedoch ist unstrittig und hat bei uns Grüne zu unserer Entscheidung gegen Straßenausbaubeiträge geführt: Es gibt regelmäßig mehr Ärger mit den Betroffenen als es die Sache wert ist. Eigentlich hätten in der Vergangenheit in Schenefeld Straßenausbaubeiträge erhoben werden müssen. Hier und da wurde es auch gemacht. Hin und wieder auch nicht. Wahrscheinlich häufiger nicht als am Ende doch. Ist das gerecht? Ganz sicher nicht. Wir denken, dass wir als Kommune es uns leisten können, auf Straßenausbaubeiträge zu verzichten. Mit freundlichen Grüßen Mathias Schmitz