ADFC Fahrradindex: Für Schenefeld ist wieder nicht viel Gutes dabei.

Nach einer satten 5+ im Jahr 2018 gibt es jetzt eine 4- in der aktuellen ADFC Umfrage zum Fahrradklima in Schenefeld. Die Bürgermeisterin freut die drittstärkste Verbesserung in Schleswig-Holstein, uns Grüne stößt bitter auf, dass Schenefeld immer noch auf Platz 353 von 418 Orten und damit ganz weit im Keller ist.

Ja, aber die Grünen haben doch ein Fahrradkonzept, mögen manche denken…

Wir Grünen holen uns die Frustblasen am langsamen Fortschritt, an Behördenblockaden, am fehlenden Willen in Bund und Land, den Radverkehr endlich zu entfesseln. Mit Zähnen und Klauen werden Privilegien für den Autoverkehr verteidigt, als gäbe es keinen Klimawandel.

Wir hoffen auf sehr viel stärkere Grünen in Bund und Land, die endlich die Weichen in Richtung einer fahrradfreundlichen Zukunft stellen. Für eine Entfesselung ist erforderlich:

  • Eine Novellierung der StVO in der u.a. endlich die Einrichtung von Fahrradstraßen wesentlich erleichtert und nicht verhindert wird
  • Landesverordnungen, die zum Ziel haben, den Ausbau von fahrradfreundlichen Infrastrukturen zu fördern und nicht zu verhindern
  • Dem Landesbetrieb Verkehr (lbv) muss endlich angeordnet werden, seine Radwege im ganzen Land zu verbreitern und in einen guten Zustand zu versetzten. Das muss endlich Priorität finden!
  • Entscheidungen der Bürgermeisterin für mehr Verkehrssicherheit durch die Befreiung von Fahrbahnen vom ruhenden Verkehr, wo immer dies möglich ist. Hier ist vor allem die Friedrich-Ebert-Allee wichtig, die von Auto-, Bus- und Radverkehr intensiv genutzt wird.
  • Entscheidungen im Kreis, die untere Verkehrsaufsicht mit ihrer Autozentrierung zu einer Mobilitätswendebehörde weiter zu entwickeln.
  • Eine Genehmigung ALLER in der Ratsversammlung beschlossenen und beim Kreis beantragten Fahrradstraßen.
  • Die Stadt muss endlich Rad-und Gehwege mit Priorität in einen guten Zustand versetzen. Der Streit um die Verbreiterung der Gehwege in der Blankeneser Chaussee und der nördlichen Hauptstraße zeigt aber, wie strittig dies zwischen den Parteien noch ist.
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Wir sind uns in der Politik einig, bei allen Neubauvorhaben in der Stadt auf gute und ausreichende Abstellanlagen für Fahrräder zu sorgen. Dies ist schon gängige Praxis.

Die katastrophalen Radwege entlang der Landesstraße L103 (Altonaer Chaussee) werden im Zusammenhang mit dem Straßenumbau für den Stadtkern komplett erneuert. Der lbv muss aber endlich seine Rad- und Gehwege außerhalb des Sanierungsgebietes Stadtkern in einen guten Zustand versetzen!