Älter und alt werden in Schenefeld

Viele von uns zogen als junge Familie mit Kindern nach Schenefeld. Es war irgendwie Hamburg. Dort suchte man eigentlich eine Wohnung. In Schenefeld fanden viele von uns ein Haus. Und es gab Platz genug: Für einen Garten, für Kinder, für den Hund. Wunderbar!

Die Kinder wuchsen heran, wurden flügge und wir fanden uns wieder in einem Haus mit leeren Zimmern aber zu viel Krimskrams, der sich im Laufe der Zeit angesammelt hatte. Und mit einem Garten.

Irgendwann wird das alles zu viel, der Garten zu groß, die Zahl der Etagen zu viele. Wir sind noch nicht alt, aber die Frage „wie möchten wir eigentlich jetzt wohnen?“ stellt sich neu. Bei sehr vielen von uns wächst der Wunsch nach Veränderung: Leben auf einer Etage, Entrümpeln, vielleicht ein paar Zimmer weniger, keinen oder nur noch einen kleinen Garten pflegen müssen.

Aber, in den meisten Fällen möchten wir in Schenefeld wohnen bleiben. Hier waren wir jung gestrandet, dann verwurzelt, fanden ein Netzwerk von Freund*innen, engagierten uns vielleicht auch.

Eine Alternative zum zu groß gewordenen Haus ist für viele ältere Mitbürger*innen eine komfortable und seniorengerechte Wohnung in guter Lage. Solche Wohnungen bestehen in Schenefeld, aber leider nicht bedarfsdeckend. Wie gut, dass weitere seniorengerechte Wohnungen u.a. im neuen Stadtkern entstehen werden!

Wir Grünen haben den Bedarf nach Wohnungen für ein Älter-Werden in Schenefeld schon sehr lange im Blick.

Wir Grüne waren auch immer engagiert, Lösungen für den nächsten Schritt, das betreute Wohnen und den Übergang in die Pflege zu finden. So waren wir an der Beseitigung aller Barrieren für die Seniorenresidenz Rüpcke während der Planungsphase stark beteiligt und trugen ganz entscheidend zu den notwendigen Lösungen bei.

Dass die bestehenden Einrichtungen in Schenefeld den Bedarf nach seniorengerechten Wohnungen mit Betreuungsmöglichkeit bei weitem nicht decken können, ist bekannt. So waren wir Grüne auch wieder bereit nach Lösungen zu suchen, als der Eigentümer einer Fläche im Kiebitzweg beantragte, dort eine Seniorenwohnanlage zu errichten.

Uns wurde sehr schnell klar, dass wir mit dem Projekt nicht nur Freunde finden würden, sondern auch zum Teil heftige Kritik ernten würden. Die Grünfläche. Die großen Bäume. Die Nähe zu Reihenhäusern. Zu groß. Zu hoch. Alles verständliche Ablehnungsgründe.
Es gibt in der Stadtplanung aber selten bis nie eine positive Antwort auf alle Fragen. Am Ende läuft es immer auf eine Abwägung zwischen zum Teil divergenten Zielen hinaus.

Die Grünfläche ist schon seit Jahrzehnten Bauland, welches bisher einfach nicht bebaut worden ist. Bäume, vor allem gesunde Bäume, werden in Planungen nach Möglichkeit immer erhalten und gesichert. In diesem Fall war es aber nicht möglich. Daher werden die schon gefällten Bäume durch Neuanpflanzungen umfassend ersetzt werden.
Am Ende war es auch für uns Grüne eine Frage der Abwägung. Wir haben uns in diesem Fall für eine weitere Seniorenwohnanlage in Schenefeld und den Ausgleich der Bäume entschieden.

Wir nehmen die für die Seniorenanlage gefällten Platanen und die heftige Baumfällaktion des Winters zum Anlass, uns im kommenden Jahr für die Anpflanzung einer größeren Anzahl von Bäumen einzusetzen.

Mehr zu dem Thema, in Kürze.