Wildkräuterspaziergang – Bericht eines Teilnehmers

Kann man Giersch oder Löwenzahn oder gar Brennnesseln wirklich essen?

Jedem Hobbygärtner graust es bei dem Gedanken daran …

Doch Jens Clausen schaffte es nicht IMAG0158_knur, den Regen pünktlich um 14:00 Uhr abzustellen („Ich habe für heute Sonne bestellt“), sondern überzeugte auch alle Skeptiker unter den mehr als 70 Teilnehmern.

In 90 Minuten zeigte Jens Clausen am Beispiel von 19 im Klövensteen wachsenden Wildkräutern, dass man sie nicht nur essen kann, sondern dass etliche dieser Kräuter ausgesprochen wohlschmeckend und aromatisch sind. Andere dagegen sind betont von Bitterstoffen, aber alle sind reich an Spurenelementen, pflanzlichen Vitalstoffen und Vitaminen.

Sauerklee_k

Los ging es mit mit dem Sauerklee, der ausgesprochen erfrischend schmeckt. Sauerklee wächst im Wald fast überall und war bei den vielen Kindern der absolute Hit.

 

Knoblauchrauke_k

Der für Pesto beliebe Bärlauch findet sich leider im Klövensteen nicht. Dafür gibt es die Knoblauchrauke, die noch feiner nach Knoblauch schmeckt und überall verbreitet ist. Und vor allem, sie findet sich als zweijährige Pflanze das ganze Jahr über.

Natürlich kosteten die Teilnehmer auch große Sernmiere, Löwenzahn, Giersch und Brennnessel pur. Zu letzteren empfahl Jens Clausen, beim Pflücken Handschuhe anzuziehen. Doch keine Bange wenn man sich einmal verbrennt: Brennnessel soll gut gegen Rheuma sein…

So rIMAG0164_kichtig auf den Genuss kamen die Teilnehmer, als Jens Clausen am Ende des Rundgangs sein köstliches „Klövensteener grüne Sauce“, zusammengestellt aus den 19 Wildkräutern des Klövensteens, mit selbstgebackenem Brot kosten durften. Die allgemeine Reaktion war Erstaunen! Das schmeckte rund und lecker. Als weitere Kostprobe reichte Jens Clausen seine selbst kreierte Wildkräuter-Limonade. Köstlich! Kein Vergleich zu handelsüblichen Zuckerwässern mit „naturidentischen“ Geschmacksstoffen.

So standen am Ende zwei Frage der Teilnehmer: Gibt es die Rezepte und wird der Wildkräuterspaziergang wiederholt?

Ja, die Rezepte werden in Kürze von Jens Clausen bereitgestellt. Auf den nächsten Wildkräuterspaziergang in spätestens einem Jahr können sich alle, die dieses Mal verhindert waren schon freuen. Und machen Sie Ihre Freunde neugierig …

Und es bleibt eine weitere Frage: Wer gewinnt im geschmacklichen Vergleich: Der EU-normierte Salat aus dem Supermarkt möglichst schon vorgeschnibbelt oder ein Salat aus den Wildkräutern des Klövensteens? Die Teilnehmer des Wildkräuterspaziergangs waren am Ende überzeugt, dass der Supermarkt Salat geschmacklich im Vergleich keine Chance hat.

Wenn Sie sich wieder einmal über Giersch, Brennnessel und Vogelmiere in Ihrem Garten ärgern sollten, denken Sie bitte an Jens Clausens Tipp: Nicht ärgern sondern aufessen! Gesund und lecker!

Mit herzlichen Grüßen

Mathias Schmitz