Schenefeld wird klimaneutral!

Grüne, SPD und CDU hatten sich auf einen gemeinsamen Antrag für die Einrichtung einer Planstelle für eine Klimanager*in geeinigt und die Ratsversammlung der Stadt Schenefeld entschied einstimmig!

Wir sind uns einig, dass Schenefeld insgesamt im Rahmen der Zielplanung der Bundesrepublik klimaneutral werden muss und wird. Aufgabe der Klimamanager*in wird es sein, einen Maßnahmenplan für die schrittweise Erreichung des Klimaneutralität in allen Segmenten wie öffentliche Liegenschaften, Stadtplanung, Gebäudebestand, Verkehr und Gewerbe zu erarbeiten, die Umsetzung zu koordinieren und jährlich zu überprüfen.

Die Einigung auf einen gemeinsamen Antrag ist bemerkenswert und wir Grünen danken SPD und CDU dafür, dass wir in Schenefeld immer wieder Wege zu Lösungen gemeinsam suchen und auch finden.

Bisher konzentrierten sich die Klimaschutz Bemühungen der Stadt im Wesentlichen auf die Energieeffizienz der städtischen Liegenschaften. Doch auch für diese gehen wir größere Schritte auf dem Weg zur Klimaneutralität gemeinsam:

  • Die Stadt hat schon lange auf Strom aus erneuerbarer Energie gesetzt.
  • Die Straßenbeleuchtung ist auf LED umgestellt.
  • Die Grundschulen wurden energetisch verbessert, sind aber noch lange nicht klimaneutral.
  • Sanierung und Neubau des Schulzentrums, welches sich vom größten Energieverbraucher der Stadt schon in den kommenden 5 Jahren zu einem weitgehend klimaneutralen Schulzentrum entwickeln wird.   
  • Klimaneutralität wird für das Bürgerzentrum gemeinsames Planungsziel sein. Auch hinsichtlich des Rathauses sind wir im Gespräch und werden eine gute Lösung finden.
  • Alle geeigneten Dächer werden mit großen Solarstromanlagen ausgestattet. Erste Anlagen werden noch in diesem Jahr installiert werden.

Wir haben uns auf Schritte für die Verbesserung der Fahrradinfrastruktur nach teils heftigen Diskussionen verständigt. Am Ende haben wir einstimmige Beschlüsse für ein Netz von Fahrradstraßen gefasst und wollen auch mit großer Mehrheit weniger ruhenden Verkehr auf den Straßen, da dieser den Fahrradverkehr behindert.

Die Stadtplanung in Schenefeld hat sich schon deutlich auf die Bedingungen in der Klimakrise eingestellt und wird in den Zielsetzungen weiterentwickelt. Verglichen mit anderen Kommunen ist Schenefeld schon vorbildhaft:

  • Es besteht Einigkeit, dass das Siedlungsgebiet nicht weiter ausgeweitet wird. Der Flächenverbrauch konnte in Schenefeld somit schon auf NULL reduziert werden.
  • Die Stadtplanung folgt der Strategie der doppelten Innenentwicklung. Die weitere Planung konzentriert sich auf das Stadtgebiet, wobei auch innerhalb des Stadtgebiets Grünflächen weitestgehend erhalten und auch verbessert werden.
  • Im Sanierungsgebiet „Stadtkern“, welches mit dem Beschluss zum Rahmenplan einen entscheidenden Meilenstein erreicht hat, wird ein klimaneutraler Stadtteil mit einem neuen Bürgerzentrum und mehr als 500 Wohnungen entstehen.
  • Im Herbst / Winter 2021 wird der Startschuss für die Erarbeitung eines integrierten Stadtentwicklungskonzeptes (ISEK) fallen. Klimaneutralität wird in dieser, das ganze Stadtgebiet umfassenden Planung, für die Weiterentwicklung der Stadt Schenefeld, ein Kernziel sein.

Etwa ein Drittel der Bestandsgebäude beziehen ihre Wärme von der WVS. Deren Wärmeangebot muss in den kommenden 15 Jahren klimaneutral werden. Das heißt, die Wärme darf nicht mehr durch Verbrennen von Kohle, Öl oder Gas erzeugt werden. Auch plant die WVS ihr Wärmenetz zu erweitern, um künftig noch mehr Gebäude mit klimaneutraler Wärme versorgen zu können.

Die schwierigste Aufgabe der Klimamanager*in wird das Erreichen des Ziels der Klimaneutralität für die Bestandsgebäude sein, die ja alle in privatem Besitz sind. Brennstoffe werden stetig teurer werden. Es wird eine der Hauptaufgaben der Klimamanager*in sein, Vermittler*in zwischen Handwerk, Hausbesitzer*innen und Fördergeldgebern zu sein. Kommunen mit mehr als 20.000 Einwohnern müssen Wärmepläne erstellen, in welchen sie den Weg zur klimaneutralen Wärme in den Quartieren beschreiben.

Wir Grünen freuen uns, dass wir uns am Ende auf eine Vollzeitstelle für die Klimamanager*in verständigen konnten.