Newsletter: Die Modernisierung des Schulzentrums

Modernisierung des Schulzentrums

Wir GRÜNE sind seit 7 Jahren für eine Sanierung der Schulen und des Schulzentrums engagiert. Die Grundschulen wurden für die nachschulische Betreuung fit gemacht, alle Klassenräume wurden saniert, Toiletten, Flure, eigentlich fast alles.

Wir GRÜNE ergriffen die Initiative auch für die Sanierung des Schulzentrums und konnten eine Modernisierung von Klassenräumen durchsetzen. Das taten wir, bis Experten von Drees & Sommer uns davon überzeugten, dass diese mit vernünftigem Aufwand nicht zu modernisieren wären.

Die ältesten Gebäude stammen aus den 60ern. Zu lange wurde zu wenig in den Unterhalt der Gebäude investiert und eher geflickt als saniert. So entschieden wir uns parteiübergreifend für einen Neubau und die Grundsanierung des Hauptgebäudes des Gymnasiums. Wir einigten uns mit den Schulen auf ein Konzept für eine moderne und zukunftsfähige Schule.

Corona verzögerte den Zeitplan dann leider erheblich. Nach Störungen der Lieferketten und dem russischen Angriff auf die Ukraine, explodierten die Preise. Nicht nur im Baugewerbe, aber hier ganz besonders. Aus geschätzten Kosten von 50 Millionen Euro wurden knapp 90 Millionen Euro, Tendenz weiter steigend.

Bisher sind Bau und Unterhalt der Schulgebäude in Schleswig-Holstein eine rein kommunale Aufgabe. Das Land hat sich in der Vergangenheit praktisch an den Planungen und Kosten nicht beteiligt. Schenefeld ist in einer guten finanziellen Lage. 50 Millionen Euro für die Modernisierung des Schulzentrums würden wir, getragen von allen Parteien, finanziert bekommen. Wir GRÜNE sind uns sehr sicher, dass wir bei kluger Planung auch einiges mehr finanzieren könnten. Aber knapp 90 Millionen schaffen wir als Stadt alleine sicher nicht. Die jährlichen Kosten für Zinsen und Tilgung würden andere, für die Zukunft Schenefelds ebenfalls wichtige Projekte, unmöglich machen.

Was also tun?

Wir haben uns parteiübergreifend darauf verständigt, die Vorplanung für die Bauausführung fertig zu stellen. Der Meilenstein wird in wenigen Wochen erreicht sein. Dann werden wir uns auf das Suchen und Finden einer Lösung für die Finanzierung der Maßnahme konzentrieren. Wir GRÜNE haben schon erste, sehr lösungsorientierte Gespräche mit der stellvertretenden Landtagspräsidentin Eka von Kalben und Malte Krüger, dem bildungspolitischen Sprecher der Landtagsfraktion der GRÜNEN, bei der Bürgermeisterin geführt.  Auch haben wir die Chance für ein wirklich gutes Gespräch mit der Bildungsministerin Karin Prien beim Neujahrsempfang der Stadt Schenefeld wahr genommen. Wir werden mit Konzentration in weiteren Gesprächen nach einer Lösung suchen und bitten die Stadt und die anderen Parteien sehr eindringlich, alle ihre Kontakte für Gespräche zu nutzen.

Allen haben wir in den Gesprächen dargelegt, dass wir als Stadt mit der Finanzierung alleine überfordert sind. Wir bitten die Landesregierung und die Abgeordneten des Landtages sehr eindringlich, sich mit der Problematik der Finanzierung umfassender Schulbaumodernisierungen zu befassen. Wenn Schenefeld, als finanziell starke Kommune es nicht alleine schaffen kann, welche Kommune in Schleswig-Holstein sollte es dann können?

Eine Lösung muss also gefunden werden. Ohne sichere Finanzierung werden wir mit der Modernisierung nicht wie geplant beginnen können. Da müssen sich alle sehr ehrlich machen.

Denn wir müssen eine neue Kita bauen und auch die Feuerwache erweitern. Der Stadtkern ist bis auf das Bürger- und Verwaltungszentrum schon sehr weitgehend durch Ansparen in ein Sondervermögen finanziert. Den Stadtkern nicht wie geplant fortzuführen ist unsinnig und für die Zukunft Schenefelds schädlich. Ganz davon abgesehen, dass dann ca. 500 Wohnungen nicht entstehen würden.

Das Bürger- und Verwaltungszentrum muss irgendwann kommen, aber wir können es soweit zeitlich strecken, dass es keinen Konflikt mit der Finanzierung des Schulzentrums ergibt.

Die Finanzierung der Modernisierung des Schulzentrums wird auf 30 Jahre angelegt werden. Kritisch für die Finanzierung sind dabei nur die ersten 10 Jahre. Da die Planung für das Bürger- und Verwaltungszentrum noch gar nicht richtig begonnen hat, würde eine zeitlich Anpassung an die kritische Finanzierungsphase für das Schulzentrums auch kaum ins Gewicht fallen.

Was wäre gewonnen, wenn wir – wie einige äußern – die Modernisierung und Grundsanierung des Bestandsgebäudes abblasen und uns auf die schrittweise Sanierung der bestehenden Gebäude konzentrieren würden? Das könnten wir finanziell ohne jede Frage. Aber was wäre gewonnen und was verloren?

  • Wir würden eine in der Struktur alte und ungeeignete Schule behalten, die für Anforderungen wie integratives und ganztägiges Lernen ungeeignet ist.
  • Alle Dächer müssten auf jeden Fall komplett erneuert werden. Die Schule bliebe energetisch dauerhaft schlecht und würde hohen CO2-Emissionen behalten.
  • Die Schule würde zur Dauerbaustelle über sehr viele Jahre, wenn nicht für immer, da man dauerhaft gegen den Verfall der alten Gebäude sanieren müsste.
  • Die summierten Kosten über den Vergleichszeitraum von 30 Jahren würden auch in der realistischen Größenordnung von mindestens 30 Millionen Euro liegen.
  • Das Schulzentrum würde an Bedeutung immer mehr verlieren: Warum sollten sich Eltern und junge Lehrer*innen für Schulen in einer Dauerbaustelle ohne  Perspektive jemals zukunftsfähig zu werden, entscheiden? 

Wir müssen eine tragfähige Lösung finden. Die Modernisierung des Schulzentrums ist für die Stadt als Ganzes von strategischer Bedeutung.

Wir GRÜNE wollen moderne und zukunftsfähige Schulen und wir werden es gemeinsam schaffen.

Es gibt also jede Menge zu tun. Für uns alle.
In diesem Sinne.

Herzliche Grüße, Eure Grünen Schenefeld