Nach dem Film „10 Milliarden“: Projekt „essbare Stadt Schenefeld“ 04/06/201618/05/2018 Trotz Traumwetter sahen mehr als 60 Besucher am 1. Juni beim von den GRÜNEN im LUSTiS 53,6 veranstalteten Filmabend gemeinsam den Film von Valentin Thurn „10 Milliarden – wie werden wir alle satt?“ Im Film werden die Lösungsansätze der industriellen Landwirtschaft kritisch hinterfragt. So bringt Hybrid Saatgut, welches von den Bauern nicht vermehrt werden kann, zwar 20 % höhere Erträge, erfordert aber einen erhöhten Einsatz von Mineraldünger und Pestiziden. Das eigentliche Desaster ist aber, das es die Bauern in den Entwicklungsländern vom Saatgut und den weiteren Produkten der führenden Agrarkonzerne wie Bayer, Monsanto und Co vollständig abhängig macht. Spannend war zu hören, das die Treibmittel des Produktivitätsfeuerwerks, welches wir derzeit erleben, zu welchen Kali und Phosphor zählen, noch im laufenden Jahrhundert in abbaufähigen Mengen zur Neige gehen. Und dann? Das „immer mehr und immer billiger“ funktioniert offenbar selbst für die Herausforderung sehr viel mehr Menschen satt zu bekommen als heute, nur sehr begrenzt. Ein Trend, der in Amerika und in Europa zunehmend an Bedeutung gewinnt, ist die Regionalisierung, ja Lokalisierung der Produktion. Erzeuger und Konsumenten rücken dabei wieder nahe zusammen. Grundlage ist ein Denken in Kreisläufen. Der Einsatz von Herbiziden, Pestiziden und mineralischen Düngern wird vermieden. Es wird fast ausschließlich nach Kriterien des biologischen Landbaus gearbeitet. Im Film wurden verschiedene Projekte und Ansätze vorgestellt. Wobei wir im Anschluss an den Film zur Frage kamen: „Welche Handlungsalternativen haben wir als städtische Konsumenten? Was können wir konkret beitragen?“ An dieser Frage möchte ein Kreis der Teilnehmer weiter arbeiten. Im Raum steht die Gründung eines „Urban Gardening“ Projektes für Schenefeld. Den Ansatz gab es beim letzten Bürgerkongress schon einmal, konnte aber seitens der Stadt nicht weiter verfolgt werden, da keine Initiative dahinterstand, die ein solches Projekt mit Leben gefüllt hätte. Diese Chance soll jetzt ergriffen werden! Essbare Musterstadt ist Andernach (https://www.youtube.com/watch?v=3C4cLxwMBOk). Der Interessentenkreis trifft sich zum ersten Mal am 16. Juni um 18:30 wieder im LUSTiS 53,6 in der Industriestraße 10. Interessenten, die bei einem solchen Projekt aktiv mitwirken wollen, sind herzlich eingeladen. Mit freundlichen Grüßen Mathias Schmitz