Mehr Sicherheit im Radverkehr!

Oberstes Ziel für jede Weiterentwicklung der Infrastruktur für den Rad-und Fußgängerverkehr ist Sicherheit. Sicherheit für Radler war aber nicht immer das primäre Ziel bisheriger Verkehrsplanung, sondern die Entfernung von unmotorisierten Verkehrsteilnehmern von den Straßen, damit es für den motorisierten Verkehr flotter und reibungsloser fließen kann. Dabei hat man eine erhebliche Steigerung der Risiken für Radler und Fußgänger ignoriert. So stellen bei klassischen Radwegen vor allem alle Grundstückszufahrten und Wegequerungen, besonders für zügig fahrende Radler, ein erhebliches Risiko dar. Hinzukommt, dass zügig fahrende Radler auf Gehweg begleitenden Radwegen ein Risiko für die Fußgänger darstellen. Sie fahren mit der mehrfachen Geschwindigkeit eines Fußgängers mit fast keinem Abstand zu diesen. Ein Schritt zur Seite und es kann knallen! So geht das bei steigendem Radverkehr und einem stetig steigenden Anteil von e-Rädern, die mit Geschwindigkeiten bis zu 25 km/h unterwegs sind, gar nicht mehr.

Verbesserungen der Verkehrssicherheit für Radler wird aber Anfangs auf Widersprüche stoßen.

Nicht jedermann wird akzeptieren, dass Radler verstärkt auf der Straße geführt werden sollen. Und das aus Gründen einer sehr deutlich höheren Sicherheit, als auf den bisherigen zu zu schmalen Radwegen.

Autofahrer werden es zunächst nicht verstehen, was denn der oder die Radlerin vor ihm auf der Straße zu suchen hat. Schliesslich hatte ihm doch ein Fahrlehrer erklärt, die Straße sei seine. Oder wo sonst hat er diese irrige Meinung her?

Radler werden zunächst irritiert sein. Wo sollen sie denn fahren? Da sind die rot gepflasterten Furten. Muss er diese nicht benutzen? Nein, muss er nicht, sofern diese Wege nicht durch blaue Schilder gekennzeichnet sind.

Ältere Radler und Eltern werden verstehen wollen, ob sie oder ihre Kinder jetzt auf der Straße fahren sollen. Nein, müssen sie nicht. Menschen, die sich auf den Gehwegen sicherer ‘fühlen’, soll es auch weiterhin gestattet sein, diese zu benutzen. Dabei wird es sich überwiegend um eher langsam fahrende Radler handeln. Für diese ist das Risiko durch den Radweg querenden Verkehr zwar auch gegeben, aber nicht so groß, wie für zügig fahrende Radler. Es ist das Gefühl der Sicherheit, was bei ihnen den Ausschlag gibt. Das kann man aber nicht weg argumentieren.

Es wird sehr viel Überzeugungsarbeit zu leisten sein. Aber schliesslich ist Schenefeld nicht die erste Kommune, die zu einer sichereren Radlerinfrastruktur übergeht.

Das Ergebnis einer Steigerung der Sicherheit für Radler und Fußgänger wird ein stetig steigender Anteil des Radverkehrs am innerörtlichen Verkehr sein. Bei den Vorreiterstädten ist der Anteil heute so hoch, dass man den nächsten Schritt geht: Man baut eigene Straßen, für den Radverkehr. Selbst Hamburg hat eine erste Radlerstraße in Wilhelmsburg fertiggestellt.

Ein sicherer Rad- und Fußgängerverkehr wird uns in den kommenden Jahren in Schenefeld noch intensiv beschäftigen. Es bleibt zu hoffen, das auch die CDU irgendwann in der Zukunft ein Einsehen gewinnt. Sie ist ja gewohnt darin, zunächst gegen alle Neuerungen jahrelangen Widerstand und Verweigerung zu leisten, um letztlich doch eine Kehrtwende hinzulegen. Denn was kann man im Ernst gegen eine Verbesserung der Verkehrssicherheit für Radler und Fußgänger einwenden? Rational nichts.

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