Kind sein und jung sein in Schenefeld

Die Themen Krippen, KiTas und Schule sind heute in Schenefeld keine grundsätzlichen kommunalpolitisches Konfliktthemen mehr. Das ist gut! Es war aber nicht immer so…

Heute streiten wir mehr in der Sache und im Detail. So sind wir uns heute parteiübergreifend einig, wenn wir Haushalte beschließen, deren größte Ausgabepositionen im Bereich Kinder und Jugendliche liegen. Dafür, dass das möglich ist, sind wir zunächst allen Parteien dankbar, die mit uns gemeinsam an einem Strang ziehen.

Aber, es ist noch mächtig viel für Kinder und Jugendliche zu tun:

Mit der nachschulischen Betreuung hat man in Schenefeld spät begonnen. Ein erster Versuch in 2010 scheiterte aufgrund angeblich zu geringem Bedarf. Das bezweifelten wir stark, nachdem wir von Eltern erfuhren, dass sie ihre Kinder wegen guter nachschulischer Betreuung in Halstenbek einschulen ließen. Ein Jour fixe der GRÜNEN im März 2015 zum Thema “nachschulische Betreuung” brachte dann den Durchbruch.

Derzeit entstehen an beiden Grundschulen Mensen und Funktionsräume für die nachschulische Betreuung. Die Kapazitäten sind auf die Betreuung von 80% aller Grundschüler einer Schule ausgelegt. In der Schule Altgemeinde sind die ersten Funktionsräume in Betrieb, die Gorch-Fock-Schule folgt leider mit großer Verspätung erst im Frühjahr 2019.

Die Gebäude des Schulzentrums sind zum Teil in einem maroden Zustand. Hier brachte der Weckruf eines kommissarischen Schulleiters am Gymnasium die Einleitung der Wende. Wir GRÜNE griffen den Weckruf zunächst alleine auf. Herr Appel drücke in drastischen Worten auf, was meine Frau und ich empfanden, nachdem wir 15 Jahre das Schulzentrum nicht mehr betreten hatten…

Vier Anträge der GRÜNEN und eine von den GRÜNEN organisierte gemeinsame Besichtigung der neuen Halstenbeker Schulen weiter, brachte dann endlich den Durchbruch und am Ende eine breite Mehrheit für die Modernisierung der Schulen von Grund auf. Auch hier proben wir jetzt den Schulterschluss und fragen nicht, wie es soweit kommen konnte und wer es versemmelt hat, sondern was getan werden muss, damit Schenefeld so bald als möglich wieder moderne und gute Schulen hat. Wir arbeiten daran.

KiTa-Plätze wurden im Laufe der vergangenen 15 Jahre so viele geschaffen, dass wir heute Bedarfsdeckung melden können. Bedarfsdeckung bedeutet aber noch nicht „bedarfsgerecht“. Um Bedarfsgerechtigkeit zu erzielen müssten KiTas noch sehr viel flexibler und für die Eltern auch kostengünstiger werden. Das werden die Kommunen aber ohne erhebliche Aufstockung der finanziellen Mittel durch das Land nicht alleine leisten können. Der Ball für die Lösung liegt beim Land und auch beim Bund. Deshalb können wir heute die Kosten für einen KiTa-Platz in Hamburg nicht mit den Kosten in Schenefeld vergleichen. Wir sind Schleswig-Holstein und unterliegen ganz anderen Finanzierungsrahmenbedingungen. Wünschen würden wir uns kostenfreie KiTa-Plätze alle und unbedingt. Aber der Weg dorthin muss in Land und Bund finanziell geebnet werden.

Krippen erfahren einen stark wachsenden Zulauf. Es gibt erhebliche Veränderungsdrücke, da Frauen einfach früher wieder berufstätig werden wollen oder viele auch müssen. Die Vereinbarkeit von Beruf und Familie war sehr lange ein reines Frauenthema. Inzwischen haben die Väter ein wenig aufgeholt und eine steigende Anzahl nimmt Elternzeit. Trotzdem bleibt noch viel zu tun. Eltern so gut wie möglich zu unterstützen ist für uns Grüne ein MUSS!

So kommen immer mehr Kinder im Alter von etwa einem Jahr in Krippen oder zu Tagesmüttern.

Immer mehr Eltern machen die Beobachtung, dass ihre Kleinkinder sich in Krippen oder bei Tagesmüttern, die mehrere Kleinkinder betreuen sozial, emotional und auch kognitiv eher besser entwickelten, als gleichaltrige Kinder, die alleine nur bei den Müttern aufwuchsen. Wie das? Das konnte doch nicht wahr sein…?

In der Krippe, aber auch bei Tagesmüttern treffen die Kleinsten auf Gleichaltrige und spielen und lernen mit diesen gemeinsam. Dinge, die eine Mutter alleine gar nicht leisten kann. Meins, Deins, teilen, streiten, sich wieder vertragen, unendlich vieles, wofür ein Kind aber gleichaltrige Kinder benötigt.

So können wir heute in der Tat sagen: Wir brauchen die Bedarfsdeckung bei den Krippen in erster Linie um der Kinder willen!

Derzeit sind außer den beiden neuen Krippengruppen in der ehemaligen AWO-KiTa in der Lindenallee keine weiteren Krippengruppen in der Planung, obwohl die Bedarfsdeckung noch nicht gegeben ist.

Warum ist das so?

Wenn die nachschulische Betreuung an den Grundschulen in den kommenden Jahren immer mehr genutzt werden wird, geht das mit sehr hoher Wahrscheinlichkeit zu lasten der Horte, die an den KiTas angeschlossen sind. In welchem Umfang, wissen wir heute noch nicht. Wir sind uns aber sicher, dass etliche Räume in den Kitas, die heute von Hort-Gruppen belegt werden, frei werden. Diese Räume können dann für Krippen-Gruppen umgestaltet werden und so die Bedarfsdeckung deutlich erhöhen. Ab da sehen wir dann weiter…

Auch die Tagesmütter leisten einen wichtigen Beitrag zur Bedarfsdeckung an Betreuungsplätzen. Meistens gut ausgebildet können sie kleine Gruppen und die für einige Eltern sehr wichtigen flexiblen Betreuungszeiten anbieten. Das sollten wir im Fokus behalten und bei Bedarf verstärkt fördern.

Spielplätze als Treffpunkt für Kinder und auch Eltern waren in den 80er Jahren ein großes Thema. Damals wurden auch neue Spielplätze geschaffen. Die Geräte werden sicherheitstechnisch in Ordnung gehalten. Aber sonst?

Nur – werden die Spielplätze überhaupt noch angenommen? Liegt es nur am verregneten Jahr? Hat sich der Bedarf bedingt durch Krippe, KiTa, Berufstätigkeit der Eltern etc. vielleicht so sehr gewandelt, dass Spielplätze kein attraktives Angebot mehr bieten? Oder sind die bestehenden Spielplätze vielleicht ganz einfach zu trist und zu langweilig?

Wir sind uns nicht sicher… Daher führen wir eine Befragung zu den Spielplatzangeboten durch und verteilen hierzu den Flyer „Kind sein“.

Ebenfalls in den 80er wurde das JUKS geschaffen. Warum sich einige Parteien mit dem JUKS immer noch schwer tun, verstehen wir nicht. Das JUKS leistet sehr viel mehr als eine hervorragende Freizeitarbeit für Kinder und Jugendliche. Alleine schon das Jukshausen Projekt in den Herbstferien ist Kult. Ein Blick in den monatlichen JUKS Newsletter zeigt, wie vielfältig das Angebot des JUKS ist.

Wir nehmen Heranwachsende ernst und freuen uns immer, wenn eine neue motivierte Gruppe von Jugendlichen den Kinder und Jugendbeirat bildet. Sie organisieren Konzerte und Treffpunkte und mischen sich ein, wenn es ihrer Meinung nach erforderlich ist. Ihre Arbeit wird wertgeschätzt und wir hoffen auf künftig weiterhin glückliche Wahlen der Kinder- und Jugendvertreter.

Diese Liste der Themen und Angebote für Kinder und Jugendliche ist nicht vollständig.

Was fehlt? Wo klemmt es? Was ist gut und was könnte verbessert werden?

Wie verändern sich die Bedürfnisse von Kindern, Jugendlichen und Eltern?

Sind Kinder und Jugendliche, die in Schenefeld aufwachsen hinreichend auf ihre Zukunft vorbereitet?

Wie lebt es sich als Kind und Jugendlicher in Schenefeld am Rande der Großstadt Hamburg?

Kommen Sie zum Jour fixe „Kind sein und jung sein in Schenefeld“ der GRÜNEN am 14. März, 19:00 im JKUS, Osterbrooksweg 25, 22869 Schenefeld.

Wir freuen uns auf Ihre Teilnahme und einen regen Gedankenaustausch!

 

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