Insektenfreuden in unseren Beeten: Die Karde

Die Wilde Karde, botanisch Dipsacus fullonum, zählt zur Familie der Kardengewächse (Dipsacaceae) und hat einen hohen ökologischen Wert. Sie punktet mit ihrem Nektar- und Pollenangebot hauptsächlich für Erdhummeln und Schwebfliegen. Die Staude ist zweijährig, liebt einen sonnigen Standort und blüht von Juni/Juli bis August. Sie ist mit Stacheln bewehrt, gehört jedoch nicht zu den Disteln.

Der botanische Name “dipsa” ist das griechische Wort für “Durst”. In der Blattrosette sammelt sich nach Regen das Wasser, sodass ein durstiger Wanderer daraus trinken könnte. Vögel lassen sich dort ebenso beobachten wie Wespen, die mit dem Wasser ihre Nester kühlen.

Aus den Blüten entwickeln sich kolbenförmige Fruchtstände mit vielen kleinen Nussfrüchten. Sie haften den ganzen Winter über an der Pflanze. Lässt man sie stehen, dienen sie Vögeln wie Dompfaff oder Stieglitz als wichtiges Winterfutter.

Die „Weberkarde“, eine früher kultivierte Art der Gattung, wurde entgegen langläufiger Meinung nicht zum Kardieren von ungesponnener Wolle verwendet, sondern bis zum Anfang des 20. Jahrhunderts zum nachträglichen Aufrauen fertig gewebter Wolltuche oder gewirkter Strümpfe und Mützen.