Friedrichshulde: Kein Ende in Sicht.

Friedrichshulde: Kein Ende in Sicht.

Und wer den Kopf dafür hinhalten muss.

Das Gebiet rund um das Regenrückhaltebecken Friedrichshulde zählt zu den beliebten Naherholungsflächen in Schenefeld. Das Regenrückhaltebecken selbst ist ein technisches Bauwerk, welches in den frühen 70er Jahre erstellt wurde.

Die Düpenau durchfließt das Becken. Alle von der Düpenau mitgeführten Sedimente und Schwebstoffe setzen sich – bedingt durch die niedrige Fließgeschwindigkeit – im Regenrückhaltebecken ab. Nach etwa 30 Jahren hatte sich so viel Material abgesetzt, dass die Gänse bei niedrigem Wasserstand das Becken zu Fuß durchschreiten konnten.

Vor drei Jahren traf man dann die Entscheidung, die Idylle des Sees für eine Saison aufzulösen, das Wasser ablaufen zu lassen und den abgelagerten Faulschlamm aus dem Becken zu entfernen.

Seither bietet der See ein mehr als trauriges Bild. Spaziergänger*innen stehen davor und fragen mich immer wieder, was das soll und ob das jetzt für immer so bleibt. Nach drei Jahren Trostlosigkeit und Nichtstun verfestigt sich bei den Bürger*innen der Eindruck, dass dieser Anblick wohl das neue Normal im Naherholungsgebiet Friedrichshulde sei. Das darf es natürlich nicht sein!

Ich werde immer wieder auf das vermeindliche Versagen der Politik hin angesprochen. Ich sehe jedoch keine Fehlentscheidung seitens der Politik, denn der Beschluss, den Faulschlamm zu entfernen war richtig und notwendig. Die entsprechenden Mittel wurden in den Haushalt eingestellt.

Was aber folgte, war eine sich stetig verändernde Kette des Versagens seitens der Verwaltungen der Stadt und des Kreises. Dieser ist für die Zuweisung des Faulschlamms an eine geeignete Deponie zuständig. Vereinbarungen wurden nicht schriftlich fixiert und gebrochen. Zuständige Personen waren dann mal nicht mehr da. Anforderungen an die Messung der Schadstoffbelastungen variierten mehrmals kreativ. Verantwortungen wurden und werden hin und her geschoben. Verantwortliche beziehen ihr Gehalt, egal wie sehr sie versagen.

Wir als Kommunalpolitiker*innen halten dafür den Kopf hin und werden unsanft angegangen. Es macht mich zornig und fassungslos.

Wir erwarten von der Verwaltungsspitze der Stadt Schenefeld, dass sie sich endlich gegenüber den Bürger*innen der Stadt erklärt und eine Perspektive aufzeichnet.
Denn so geht das nicht weiter.

Mathias Schmitz