Eine offene Ganztagsgrundschule für Schenefeld?

Bericht vom Jour fixe der GRÜNEN am 18. März 2015 im JUKS

80 Teilnehmer beim Jour fixe der GRÜNEN zum Thema „Ganztagsgrundschule“ zeigen, dass das Thema der verlässlichen Nachmittagsbetreuung ein starkes Anliegen zahlreicher Eltern in Schenefeld ist.

Es waren vor allem die Eltern der Krippen- und KiTa-Kinder, die wissen wollten, wie es mit der verlässlichen Betreuung ihrer Kinder weitergeht, sobald diese in die Grundschulen eingeschult werden. Nicht zuletzt bestimmt sie Art und Umfang ihrer möglichen Berufstätigkeit.

Der Bedarf der Eltern nach einer verlässlichen nachschulischen Betreuung steigt. Denn immer weniger Eltern verzichten auf ihre berufliche Tätigkeit und bleiben für ihre Kinder über viele Jahre zu Hause. Sie können es auch gar nicht, da sich dann ihre berufliche Qualifikation in kurzer Zeit verflüchtigen würde. Auch Großeltern wohnen doch recht selten nahe bei.

Die Versorgung der Schenefelder Grundschüler mit einer verlässlichen Nachmittagsbetreuung ist aber auch für die weiterführenden Schulen in Schenefeld von wichtiger Bedeutung. Es kann nämlich vermutet werden, dass Grundschüler, die außerhalb von Schenefeld angemeldet werden, vier Jahre später mit hoher Wahrscheinlichkeit keine weiterführende Schule in Schenefeld besuchen werden. Mit der Einführung weiterer Hortplätze sowie der Gründung weiterer Gruppen für die nachschulische Betreuung ist die Zahl der Grundschüler, die Schulen außerhalb Schenefelds besuchen, gesunken (2012: 37 Schüler, 2014: 17 Schüler).

Was ist das Beste für die Kinder? Das war eine der Fragen, welche auch diskutiert wurden. Denn es geht nicht nur um die Vereinbarkeit von Beruf und Familie, sondern auch um die Entwicklungschancen und das Wohlbefinden der Kinder. Betreuung, falsch verstanden, kann den Stress für die Kinder durchaus erhöhen. Eine Dauerbespaßung ohne Ruhephasen ist da sicher der falsche Weg.

Der Referent Jens Krystek von der Serviceagentur „ganztägig lernen“ (http://www.sh.ganztaegig-lernen.de) stellte dar, dass eine offene Ganztagsgrundschule vielerorts eine gute Lösung darstellt. Er stellte aber auch klar, dass es kein Patentrezept gibt, sondern dass jede Kommune den für sie passenden Weg finden muss. Das geht nicht ohne die Schulen, aber auch nicht ohne die örtlichen Institutionen wie Sportvereine, Musik- und Kunstschulen etc., welche bei der Konzeption einer offenen Ganztagsgrundschule einbezogen werden müssen. Es sind letztlich die Schulkonferenzen aus Lehrern, Eltern und Schülern, welche die Entscheidung für eine Ganztagsgrundschule treffen und die Beantragung vorantreiben.

Jens Krystek erklärte auch auf die Frage einer Teilnehmerin hin, dass nur die offene Ganztagsgrundschule für Schenefeld in Frage kommt, nicht jedoch eine gebundene (d.h. verpflichtende) Ganztagsgrundschule. Deren Zulassung durch das Land ist an Kriterien wie „sozialer Brennpunkt“ gebunden. Ein „sozialer Brennpunkt“ ist Schenefeld zum Glück nicht.

Wie geht es weiter?

Im letzten Ausschuss für Schule, Sport und Kultur wurde schon einstimmig beschlossen, die AG Ganztagsschule zu reaktivieren. Diese wird sich in Kürze neu konstituieren und dann im intensiven Dialog mit Eltern, den Grundschulen, aber auch den außerschulischen Institutionen wie den Sportvereinen, dem Kunsthaus Schenefeld, der Musikschule, dem JUKS, den Weg zu offenen Ganztagsgrundschulen in Schenefeld vorbereiten. Beantragen und mit Leben füllen müssen es die Grundschulen. Leider fehlten bei der Veranstaltung Vertreter der Schulen sowie der Stadtverwaltung.

Das Format des Jour fixe der GRÜNEN Schenefeld als Rahmen für die offene Diskussion Schenefelder Themen hat sich wieder einmal bewährt. Danke an alle Teilnehmer für ihre aktive Beteiligung. Mein besonderer Dank geht auch an die teilnehmenden Vertreter der anderen Parteien. Miteinander Lösungen zu suchen ist immer besser, als übereinander zu reden. Auch in diesem Sinne war es ein guter Abend.

Präsentation von Jens Krystek, Serviceagentur “ganztägig lernen”