Anfrage: Kahlschlag am Düpenau Wanderweg Anfrage: Düpenau Wanderweg Die diesjährigen Fäll- und Pflegemaßnahmen im Bereich der Düpenau verstören in Art und Umfang. Insbesondere die Fällungen und der Einsatz schweren Geräts im Renaturierungsgebiet der Düpenau zwischen Achter de Weiden und Lindenallee, sowie die vollständige Beseitigung aller Hecken und Büsche im gesamten Gebiet zwischen Friedrichshulde und AWO-Kindergarten, bis hin zum Kiebitzweg, stoßen auf massives Unverständnis. Der Wanderweg sah schon vor der Maßnahme miserabel aus und ist als solcher nicht mehr zu erkennen. Auch glauben wir nicht, dass die Baumgutachter zum Fällen bestimmte Bäume mit einem Punkt gekennzeichnet haben. Solche Kennzeichnung wurde aber bei einer Reihe zum Teil sehr kräftiger Baumstümpfe dokumentiert. Wir zweifeln daher an, dass die Fäll- und Pflegemaßnahme in Art und Umfang als sach- und fachgerecht bewertet werden kann. Schenefeld muß insgesamt zu einem Umdenken und Neuanfang in der Baum- und Gehölzpflege und in der Bewertung erforderlicher Eingriffe in die Naturräume kommen. Mit Verkehrswegesicherung sind Maßnahem im Renaturierungsgebiet und die Beseitigung von Hecken und Sträuchern rational nicht zu begründen. Auch lässt sich letzteres weder mit Knick- noch mit sachgerechter Buschpflege erklären. Wir befürchten auf Jahre eine starke Beeinträchtigung im Nahrungs- und Brutplatzangebot für Vögel. Auch befürchten wir, dass durch den Einsatz schweren Gerätes schützenswerte Amphibien getötet wurden. Wir bitten daher um die Beantwortung der folgenden Fragen zum Sachverhalt: Für welches Gebiet wurden die Baumsachverständigen beauftragt? Bitte genaue Definition des Gebietes. Wie lautete der Auftrag imWortlaut? Wie hoch schätzt die Stadt Schenefeld das Risiko ein, von einem umstürzenden Baum geschädigt zu werden? Wird bei der Risikoabwägung im Einzelfall der genaue Standort des Baumes mit einbezogen? Wie werden die Risiken umstürzender Bäume und Büsche im Verhältnis zu anderen Gütern wie dem Erhalt eines möglichst artenreichen Lebensraumes, attraktiver Naherholungsräume etc. gewichtet? Werden Alternativen zum Fällen, unter Berücksichtigung des Erhalts eines möglichst artenreichen Lebensraumes, attraktiver Naherholungsräume etc. erwogen? Bezieht das Gutachten Hecken und Büsche mit ein? Wenn ja, welche Risiken gehen laut Gutachten von Hecken und Büschen aus? Wurde das Gutachten 1:1 in eine Fällaktion umgesetzt oder erfolgte eine fachliche Abwägung im Sinne des Naturschutzes? Wer nahm dies Bewertung und Abwägung im Einzelnen vor? Wurde die Umweltberaterin im Verfahren fachlich hinzugezogen und wenn nein, warum nicht? Welche Schritte wurden unternommen, um Bäume zu schonen? Sind Art und Umfang der Fällungen und Pflegemaßnahmen durch das Gutachten der Baumpfleger vollumfänglich begründet? Falls nicht, sind die durchgeführten Maßnahmen umfangreicher, als durch das Gutachten empfohlen? Wer ist für diese Überschreitungen verantwortlich? Wurden die Maßnahmen dokumentiert? Wie viele Bäume mit Punkt–Kennzeichnung wurden gefällt? Wie begründen Sie diese Fällungen? Wie begründen Sie die Maßnahmen im Renaturierungsgebiet, einem Gebiet, welches weder Freizeit, noch Spielfläche ist und auch nicht von Wanderwegen durchkreuzt wird? Wurden Alternativen zum Einsatz von schwerem Gerät im Renaturierungsgebiet in Betracht gezogen? Warum wurden zunächst Schneiden in das Unterholz geschlagen, um den Zugang für schweres Gerät zu ermöglichen? Hätten die hinten stehenden Bäume, wenn sie denn tatsächlich gefällt werden mussten, nicht von Steigern stückweise abgesägt werden können? Wie hoch wären die Mehrkosten gewesen? Wie begründen Sie die Fällung von Erlen im Düpenauufer, die fernab des Wanderweges standen? Wurden für die mehrere Tausend gefällten Bäume der letzten 10 Jahre Ersatzpflanzungen vorgenommen? Wenn ja, wo? Wenn nein, warum nicht? Was geschieht mit dem geschlagenen Holz? Wird dieses durch die Stadt verkauft? Wie begründen Sie, dass Hecken und Büsche in nahezu der gesamten Länge des Düpenau-Wanderweges überwiegend bis auf die Grasnarbe heruntergeschnitten wurden? Halten Sie eine Buschschnitt in Höhe der Grasnarbe für sachgerecht? Wie oft wurden in den vergangenen 15 Jahren Büsche und Hecken zwischen Lindenallee und Renaturierungsgebiet beschnitten? Gibt es einen Pflegeplan? Falls nein, was ist die Grundlage für Pflegemaßnahmen? Ist eine Naturverjüngung des Baumbestandes gewünscht? Falls ja, wie soll eine Naturverjüngung des Baumbestandes stattfinden, wenn Triebe und Gebüsch immer wieder heruntergeschnitten werden? Wieso entwickelt sich der Wanderweg in diesem Zeitraum schleichend zu einem gut von Fahrzeugen befahrbaren Weg? Muss ein Wanderweg wirklich eine lichte Breite von bis zu 4 m haben? Ist eine Beseitigung der gröbsten Wegeschäden durch Fahrzeuge und schweres Gerät vorgesehen? Wie hoch sind die geschätzten Kosten für die Reparaturen? Es wurde anlässlich der Fällung im Gutswald vor zwei Jahren zugesagt, dass vor weiteren Fällaktionen und Eingriffen in die Natur der NABU rechtzeitig informiert wird. Warum ist dieses entgegen der Zusage nie geschehen? Warum informiert man zur Konfliktminderung im Vorwege die Öffentlichkeit generell nicht über für erforderlich gehaltene Maßnahmen und riskiert so eine Potenzierung der Verärgerungen und des Unverständnisses in der Bevölkerung? Mit welchen Kosten belasten Gutachten, die Fällungen und die Beseitigung der Büsche und Hecken den Haushalt? Mit freundlichen Grüßen Mathias Schmitz
Guten Tag, ich versuche noch mir ein Bild für die kommende Kommunalwahl zu machen, aber das “Kettensägenmassaker” an der Düpenau im Bereich Achter de Weiden, meinem Wohnort, kann ich in keinster Weise gutheissen noch nachvollziehen. Bis dato konnte ich pro Jahr innerhalb kurzer Zeit Schlehen für ca. 15l Saft (wobei ich nicht sicherlich als Einziger die Früchte gepflückt habe) direkt vor der Haustür ernten. Neben Haselnuss, Schwarzdorn waren auch etliche Weissdornsträucher bzw. Bäume, ich bin kein Botaniker, mindestens 5 im Umkreis von 200m vorhanden. Im Augenblick, Mai 2013, sieht das Gelände aus wie eine Mischung aus Verdun im ersten Weltkrieg und Orange Red Angriffen in Vietnam. “Kahlschlag und fertig”. Es werden demzufolge noch nicht einmal die Spuren des Desasters beseitigt. Die entscheidenden Fragen aus meiner Siucht sind: Wer hat die politische Verantwortung? (offensichtlich finden das alle in der Verwaltung in Ordnung). Wer hat die Qualifikation der Gutachterin und der Firma, welche mit der Ausführung beauftragt war, überprüft? Wie kann ein Bach bzw. Aue wie die Düpenau, welcher immerhin das Stadtwappen ziert, im Stadtentwicklungsplan bzw den relevanten Gremien der Stadt so völlig ignoriert werden. Gibt es bereits Antworten oder wird das wie leider üblich ausgesessen? Mit freundlichen Grüssen Harald Bluhm Antworten
Sehr geehrter Herr Bluhm, Ich teile Ihren Ärger. Verantwortlich ist die Stadtverwaltung. Aus deren Sicht ist das alles in Ordnung. Sie stößt mit dieser Ansicht aber nicht nur bei Naturfreunden auf heftiges Unverständnis.Zur Rechtfertigung führt man eine Stellungnahme des für Schenefeld zuständigen Försters an, der die Maßnahme aber offenbar ohne Bezug auf den ursprünglichen Zustand und die eigentliche ökologische Begründung für das Gebiet aus rein forstwirtschaftlicher Sicht bewertete. Die Fläche ist aber kein Forst und für die eigentliche Renaturierungsfläche ist auch ein Betreten von Spaziergängern unerwünscht.Das solte ein kleines Biotop für Vögel und Amphibien sein.Das ist nun zumindest auf Jahre sehr stark in der Wertigkeit reduziert. Wir haben der Stadt ein ganzes Bündel von Maßnahmen vorgeschlagen, die Sie im Artikel ‘Grünpflege – wie geht es weiter?’ nachlesen können. Diese werden in den städtischen Gremien, in denen die GRÜNEN nach der Kommunalwahl wieder vertreten sein werden, im Detail beraten und abgestimmt. Dann sehen wir, was in Schenefeldpolitisch im Naturschutz möglich ist. Derzeit spielt Natur- und Umweltschutz überhaupt keine Rolle. Sie sehen das auch daran, dass die CDU neben den GRÜNEN die einzige Partei ist, die sich zu dem Kahlschlag überhaupt geäußert hat. Sie findet ihn allerdings im Unterschied zu den GRÜNEN in Ordnung. Verstehen muss man das nicht. Mit freundlichen Grüßen Mathias Schmitz Antworten