Stadtentwicklung Stadtentwicklung Wohnraum schaffen und Außenbereiche vor Zersiedelung schützen Stadtentwicklung ist ein Dauerstreitthema in Schenefeld. Dabei ist vor allem die Ausweisung neuer Baugebiete zum Nachteil der Landschaftsschutzgebiete höchst umstritten. Warum? Neues Bauland zulasten der Landschaftsschutzgebiete auszuweisen, diesen Weg halten wir GRÜNE für falsch, denn Schenefeld ist mit knapp 10 km² Stadtgebiet ausgesprochen klein und mit mehr als 1.870 Einwohnern/km² hoch verdichtet. Das Siedlungsgebiet inklusive Verkehrsflächen belegt einen Flächenanteil von annähernd 50 Prozent. Sobald Schenefeld die Grenze von 20.000 Einwohnern überschreitet, kommen erhebliche Kostenlasten und Risiken ohne Kompensation durch zusätzliche Einnahmen auf die Stadt zu. Von dieser Grenze ist Schenefeld nur noch knapp 1.300 Einwohner entfernt. Mehrere Hundert Wohnungen sind im Bau oder planungsrechtlich schon genehmigt. Eine weitere Ausdehnung des Siedlungsgebietes für neue Einfamilienhaussiedlungen zulasten der Landschaftsschutzgebiete ist somit aus städtebaulicher und ökologischer Sicht sowie aus Kostenrisikogründen nicht zu vertreten. Schenefeld benötigt keine weiteren Einfamilienhaus-Neubaugebiete. Es benötigt preiswerten Wohnraum für junge Menschen und Wohnraum für ältere Schenefelder Bürger, die ihr Haus gegen ein höherwertiges, altersgerechtes Wohnen auf einer Etage eintauschen möchten. Beide Wohnraumbedarfe erfordern Geschosswohnungsbau innerhalb der Siedlungsgebiete und keine Neubauflächen in Landschaftsschutzgebieten. Wir GRÜNE setzen uns daher im Rahmen der geringen Zuwachsreserven bis zur kritischen Grenze von 20.000 Einwohner für preiswerten und altersgerechten hochwertigen Wohnraum ein, sowie für den vollständigen Erhalt der Landschaftsschutzgebiete in ihren heutigen Ausdehnungen. Eine weitere geplante Ausdehnung des Siedlungsgebietes lehnen wir entschieden ab. Ökologische Ausgleichsmaßnahmen konsequent umsetzen Der Verlust von ökologischer Qualität in einem neuen Bebauungsgebiet muss zwingend ausgeglichen werden. Dieser Ausgleich soll möglichst im gleichen Gebiet, mindestens jedoch innerhalb des Stadtgebietes erfolgen. Bebauungspläne, die ohne jede Bewertung der ökologischen Gegebenheiten erstellt werden, lehnen wir GRÜNE ab. Ökologische Vorgaben des Bebauungsplanes sind konsequent umzusetzen. Wir GRÜNE werden darauf bestehen, dass den ökologischen Planungsspielen auch reale Taten folgen. Aus diesem Grunde ist eine schlüssige Dokumentation über anstehende und realisierte Ausgleichsmaßnahmen zu führen, z. B. durch ein zentrales Kataster, und der Öffentlichkeit zugänglich zu machen. Stadtkern gestalten – Rathausumfeld beleben Seit 20 Jahren in der Diskussion und Planung und bis heute ist nichts geschehen. Schenefeld ist kein Dorf mehr, sondern eine Kleinstadt. Ein Stadtkern ist für die Identität und Weiterentwicklung Schenefelds wichtig. Es reicht nicht aus, ein Einkaufszentrum in die Mitte der Stadt zu setzen und dieses „Stadtzentrum“ zu nennen. Die früheren Ansätze zu einer integrierten Zentrumsplanung mit Erweiterungen nördlich der LSE (Landesstraße Schenefeld-Elmshorn), mit dem gesamten Gebiet rund um das Rathaus und den Holstenplatz, mit LSE und Kiebitzbrücke und vor allem auch mit einem zentralen Bus-Umstiegspunkt müssen endlich wiederbelebt, zusammengefasst und weiterentwickelt werden. Im „Stadtkern“ können neuer Geschosswohnungsbau, Gastronomie, Einzelhandel und vor allem auch Erweiterungen für die Stadtverwaltung geschaffen werden. Hier fehlen insbesondere Räume für die Bücherei und soziale Einrichtungen. Die Rückstufung der LSE zwischen Kiebitzbrücke und Mühlendammbrücke zu einer innerörtlichen Tempo-50-Straße ist für eine Stadtkernentwicklung grundlegend. Wir GRÜNE fordern eine fundierte integrierte Planung, die auch über einen längeren Zeitraum konsequent verfolgt und umgesetzt wird. Gewerbeflächen – Umweltschutz und Wirtschaft harmonisch verbinden Zur Ansiedlung von neuen Gewerbebetrieben in Schenefeld standen bisher ausreichend erschlossene Gebiete zur Verfügung. Trotz zunehmender Auslastung bestehen noch Reserven. Hierzu zählen auch ehemals genutzte Gewerbeflächen, die heute weitgehend brachliegen. Die Möglichkeiten zur Ausweisung weiterer Gewerbeflächen sind in Schenefeld sehr beschränkt. Sie kollidieren dort, wo freie Flächen in den Randlagen zu den heutigen Gewerbegebieten bestehen, zumeist mit anderen Nutzungen. So wird eine Ausweisung weiterer Gewerbeflächen südlich des Osterbrookswegs seit Jahrzehnten mit beliebig wechselnden Begründungen diskutiert. Diese Flächen liegen aber im Achsenzwischenraum zwischen Osdorfer Feldmark und Sülldorfer Feldmark. Eine Ausdehnung des Gewerbegebietes in den Achsenzwischenraum hinein wird von uns GRÜNEN abgelehnt. Frei werdende Gewerbeflächen sollen im Rahmen einer Neustrukturierung möglichst mehrgeschossig genutzt werden. Nutzungserweiterungen für den European XFEL (internationales Projekt mit starker Anbindung an das Forschungszentrum DESY) sind auf dem heutigen XFEL-Gelände zu konzentrieren und nicht auf weitere Flächen im Achsenzwischenraum auszudehnen. „Umweltschutz und Wirtschaft harmonisch verbinden“ ist das immer noch aktuelle Leitmotiv der GRÜNEN für die wirtschaftliche Entwicklung von Schenefeld. Die Zukunft des Gewerbestandortes Schenefeld kann, auch bedingt durch das ohnehin kleine Stadtgebiet, nicht in der Flächenausdehnung liegen, sondern muss in der Optimierung der Nutzung und der Wertschöpfung für die Stadt Schenefeld gesucht werden. Das bedeutet für unsere Stadt, dass die Ansiedlung und Erweiterung von Betrieben in den vorhandenen und ausgewiesenen Gewerbegebieten stattfinden soll. Dazu ist es notwendig, dass die Stadt für eine verbesserte Nutzung von derzeit nur geringfügig genutzten Gewerbegebieten sorgt, etwa im Bereich der ehemaligen Sparzentrale und der zugehörigen sonstigen Flächen einschließlich der Parkplätze. Die Fertigstellung von XFEL wird neuen Betrieben die Chance zur Ansiedlung in Schenefeld bieten. Gewerbeflächen, die im Umfeld von XFEL in Zukunft benötigt werden, können und sollen im Bereich der existierenden benachbarten Gewerbegebiete gefunden werden.