Projekt „Solarstadt“ Schenefeld 04/11/201318/05/2018 Das Energiekonzept der Bundesregierung[1] sieht vor, dass bis 2020 der Anteil der Stromerzeugung aus erneuerbaren Energien am Bruttostromverbrauch 35 % betragen soll. Danach strebt die Bundesregierung folgende Entwicklung des Anteils der Stromerzeugung aus erneuerbaren Energien am Bruttostromverbrauch an: 50 % bis 2030, 65 % bis 2040, 80 % bis 2050. Diese Ziele lassen sich nur erreichen, wenn die Kommunen Ihren Beitrag dazu leisten. In Schenefeld scheint der Ausbau erneuerbarer Energiequellen hauptsächlich im Bereich der Photovoltaik ein großes Potential zu haben. Es gibt Kommunen, die bereits erfolgreich Projekte zur Förderung der Photovoltaik umgesetzt haben. Dazu gehören z.B. Städte wie Kiel[2] und Kaiserslautern[3]. In Kaiserslautern ist es gelungen, mit diesem Projekt die installierte Leistung von 230 kWp im Jahre 2004 auf 21.000 kWp im Dezember 2012 zu erhöhen. Damit werden jährlich ca. 14.539t CO2 eingespart. Schenefeld kann sich an den bewährten Maßnahmen orientieren. Ziel des Projektes ist es, bis zum Jahr 2020 den Anteil regenerativer Energien an der Stromproduktion auf 35 % zu steigern. Sowohl öffentliche als auch private Einrichtungen, Privathaushalte und Firmen sollen an der Erreichung dieses Zieles mitarbeiten. Solardachkataster “Eignet sich mein Dach für eine Solaranlage?” Diese Frage eines Hausbesitzers soll in Schenefeld in Zukunft schnell und unkompliziert online beantwortet werden. Die Verwaltung wird beauftragt, ein Dachflächenkataster[4] zu entwickeln, das Informationen über die solare Eignung aller Dachflächen in Schenefeld liefert. Kostendeckende Einspeisevergütung Die bundesweit einheitlichen Vergütungssätze[5] durch das Erneuerbare-Energien-Gesetz[6] sind seit den Änderungen im Jahre 2012 nicht mehr ausreichend, um Photovoltaikanlagen auf Privatdächern wirtschaftlich zu betreiben. Die Stadt unterstützt Bauherrinnen und Bauherren, wenn sie eine Solarstromanlage bis zu 5 kW/Peak innerhalb der Stadtgrenzen installieren, mit einer Zusatzförderung, die es ermöglicht, aus den Erträgen der Anlage die laufenden Kreditzahlungen zu leisten. Sonderkreditprogramm Solardächer Die Verwaltung wird beauftragt, gemeinsam mit örtlichen Banken ein Sonderkreditprogramm für Photovoltaikanlagen zu vereinbaren. Zu einem attraktiven Zinssatz sollen neue Anlagen komplett finanzierbar sein. Die generierte Sonnenenergie wird in das Stromnetz der Region eingespeist und die Kunden erhalten eine Vergütung, mit der sie die Investition refinanzieren können. Bei einer vollständigen Finanzierung bleibt so kein zusätzlicher Aufwand; im optimalen Fall zahlt sich das Darlehen innerhalb der Betriebszeit der Anlage selbst zurück. Sonne in der Schule Die Stadt Schenefeld betreibt zurzeit eine 40kW-Photovoltaikanlage auf dem Schulzentrum „Achter de Weiden“. Die Verwaltung wird beauftragt, zu prüfen, ob die Errichtung zusätzlicher Photovoltaikanlagen auf den Schenefelder Schulen wirtschaftlich sinnvoll und technisch machbar ist. Diese Anlagen können zum Teil den eigenen Strombedarf der Schule decken und zum Teil Strom ins Netz einspeisen. In der Regel sind Förderungen aus dem Klimaschutzfonds[7] möglich. Die Anlagen können gleichzeitig Anschauungsobjekte für die Schülerinnen und Schüler, die unter Leitung engagierter Lehrkräfte Projektgruppen bilden, sein. Bürgersolaranlagen auf städtischen Dächern Wer keine eigene Solaranlage betreiben kann oder möchte, soll sich an einer Bürgersolaranlage beteiligen können. Schenefeld hat bereits gute Erfahrungen mit einer Bürgersolaranlage auf dem Bauhof[8] gemacht. Die Verwaltung wird beauftragt, zu prüfen, ob die Errichtung zusätzlicher Bürgersolaranlagen auf weiteren Dachflächen der Stadt möglich ist. Dies ermöglicht jeder Bürgerin und jedem Bürger, sich für den Umwelt- und Klimaschutz zu engagieren und von den Förderungen und Vergütungssätzen für Solarstrom zu profitieren. Die Stadt stellt ihre Dachflächen für Betreibergesellschaften von Bürgersolaranlagen pachtfrei zur Verfügung. Öffentlichkeitsarbeit Die Öffentlichkeit wird zu Beginn des Projektes mit einer Auftaktveranstaltung informiert. Über das Projekt wird laufend auf der Homepage der Stadt und in der Presse berichtet. Es werden Flyer erstellt und ausgelegt, die die Bürger über das Projekt informieren. Es wird angestrebt, dass die Stadt gemeinsam mit lokalen Firmen der Solarbranche regelmäßig eine „Solarmesse“ veranstaltet. Sonstiges Bei der Sanierung städtischer Gebäude prüft die Immobilienwirtschaft die Möglichkeit der Ertüchtigung von Dächern (Statik und Eindeckung), um die Solarenergienutzung zu ermöglichen. [1] http://www.bmu.de/fileadmin/bmu-import/files/pdfs/allgemein/application/pdf/energiekonzept_bundesregierung.pdf [2] www.kiel.de/leben/umwelt/solarenergie/solar_lokal/index.php [3] http://www.kaiserslautern.de/leben_in_kl/umwelt/klimaschutz/solarstadt_kaiserslautern/index.html [4] http://ims.kiel.de/extern/kielmaps/?view=solar [5] http://www.erneuerbare-energien.de/fileadmin/Daten_EE/Dokumente__PDFs_/verguetungssaetze_eeg_2012.pdf [6] http://www.erneuerbare-energien.de/fileadmin/ee-import/files/pdfs/allgemein/application/pdf/eeg_2012_bf.pdf [7] https://www.kfw-entwicklungsbank.de/Internationale-Finanzierung/KfW-Entwicklungsbank/Umwelt-und-Klima/Klima%C2%ADschutzfonds/Hintergrund/ [8] http://www.buergersolar.org/bauhof_old.htm