Klimaneutral heizen in Schenefeld

 

Antrag „Energetische Quartierssanierung“

Die überwiegende Mehrzahl der Häuser und Wohnungen werden mit Erdgas oder Heizöl mit Wärme versorgt. Die CO2-Emissionen aus Wärme für Gebäude macht fast ein Drittel aller CO2-Emissionen aus. Aus Gründen des Klimaschutzes müssen im Laufe der kommenden zwei Jahrzehnte alle Gebäude auf eine klimaneutrale Wärmeversorgung umgestellt werden.

Aktuell erhöht sich die Dringlichkeit der Umstellung auf brennstofffreie Wärmesysteme dramatisch. Die Versorgung mit Erdgas und Erdöl durch Russland wird durch den russischen Überfall auf die Ukraine kritisch und weniger sicher. Die Abhängigkeit des Wärmemarktes von russischen Erdgaslieferungen ist toxisch und muss mit allem Nachdruck verringert werden. Es ist absehbar, dass sich Erdgas und Erdöl weiter verteuern werden. Neben dem Klimaschutz müssen wir auch aus Kostengründen aus der Verbrennung fossiler Brennstoffe so schnell wie irgend möglich aussteigen.

Doch wie geht das? Welche Auswege aus der kritischen Kostenabhängigkeit von Brennstoffen gibt es konkret? Welche Möglichkeiten bieten sich Hausbesitzern ihre zum Teil recht alten Immobilien effizient und möglichst klimaneutral mit Wärme zu versorgen?

Genau diesen Plan raus aus der Kostenabhängigkeit von Brennstoffen und hin zur klimaneutralen Wärme wird in einer energetischen Quartierssanierung konkret auf den Gebäudebestand im ausgewählten Quartier hin entwickelt.

Ziel ist es, energetische Einsparpotenziale und Sanierungsmaßnahmen aufzuzeigen und Mustersanierungskonzepte zu erarbeiten.
Die damit verbundene Betrachtung der Wirtschaftlichkeit und die Vorstellung relevanter Fördermittel soll Gebäudeeigentümer*innen dazu motivieren, die empfohlenen Maßnahmen umzusetzen. Das Quartierskonzept soll dabei unter enger Einbindung der lokalen Akteure, insbesondere der Bewohner*innen, erstellt werden.

Die Grünen haben gemeinsam mit SPD, BfB und OfS den folgenden Antrag gestellt, der im kommenden Energieausschuss am 15. März beraten und verabschiedet wird:

Die Verwaltung wird beauftragt, die energetische Quartierssanierung eines ersten Bestandsgebietes vorzubereiten und hierfür eine Ausschreibung für eine Erstellung eines Sanierungskonzeptes durchzuführen, die den folgenden Bedingungen genügt:

– das Sanierungskonzept muss gem. KfW432 förderfähig sein,

– Anbieter müssen in der Lage sein, die von ihnen vorgeschlagene Lösung auch umzusetzen,

– Anbieter müssen Referenzen in der Umsetzung vergleichbarer Konzepte vorweisen können.

Es wird vorgeschlagen als erstes Quartier für die energetische Sanierung das Wohngebiet zwischen Düpenau, Kiebietzweg, Lornsenstraße und Parkgrund auszuwählen.

Wir werden aus dieser ersten energetischen Quartierssanierung die Blaupause für eine von Brennstoffkosten unabhängige und klimaneutrale Wärmeversorgung aller Gebäude in Schenefeld entwickeln und umsetzen.

Wir fordern die in Schenefeld aktiven Heizungsbauer auf, alle Kunden im Hinblick auf brennstofffreie Wärmesysteme qualifiziert zu beraten und ab sofort keine neuen Gas- und Ölheizungen mehr zu verbauen.

Anlage: Antrag energetische Quartierssanierung