Ein Friedhof für Schenefeld – Luftnummer oder seriöse Politik ?

Der Dauerbrenner „Friedhof für Schenefeld“ ist wieder auf der Tagesordnung. Das Thema ist auch wichtig genug, es ordentlich und seriös zu behandeln.

Zum Thema Friedhof schreibt sie dort, jetzt müsse endlich auch Geld für die „Senioren“ fließen, das seien immerhin 4000 Menschen, wo doch für Kita und Schule Millionen ausgegeben würden und nur 24.500 Euro für „Seniorenarbeit/ -angebote“.

Seltsam ist die Vorstellung der CDU, dass die zentrale Aufgabe der Stadt für ältere Menschen darin bestehen soll, sie mit einem Friedhof zu beglücken während  das Stadtsäckel für die lebenden verschlossen bleiben soll. Das ist schon eine ganz spezielle Sicht der Dinge. Damit sagt  die CDU den Senioren: Wir unterstützen euch vor allem dann, wenn ihr erst einmal tot seid.

Ja, Kitas und Schulen kosten viel Geld, und das ist auch gut angelegt. Ja, es gibt 4000 Menschen in Schenefeld, die 65 Jahre oder älter sind. Für die wird wohl tatsächlich weniger Geld ausgegeben, auch wenn die Zahlen der CDU unsinnig sind. Die finanziellen Segnungen der Stadt bestehen natürlich nicht nur aus den Positionen im Haushalt der Stadt, die gerade den Titel „Seniorenarbeit/ -angebote “ tragen. Es gibt deutlich mehr Geld aus anderen Positionen, von denen auch ältere Menschen profitieren. Aber das alle zusammenzuzählen würde den gewünschten Vergleich stören.

Alle in unserer Stadt brauchen Unterstützung, die sich alleine nicht helfen können –und das betrifft immer Kinder. Es betrifft oft auch Ältere, aber zum Glück nicht alle, und außerdem kommt für die das Geld meist aus anderen Quellen: Rente, Lebensversicherung, Pflegekasse, Sozialleistungen – also nicht nur aus der Stadtkasse.  Der Geldvergleich hinkt also heftig  und auch die CDU plant offenbar nicht, jedes Jahr mehrere Millionen zusätzlich für „Senioren“ auszugeben. Außerdem schiebt sie ganz selbstverständlich alle ab 65 aufs Altenteil, die nach ihrem 65. Geburtstag oft noch viele Jahre voll im Leben stehen und an „Seniorenthemen“ nicht ernsthaft interessiert sind.

Ein Friedhof ist nicht deswegen nötig, weil Kita und Schule viel Geld kosten. Er ist es genau dann, wenn er von den Schenefelder Bürgern und Bürgerinnen gewünscht wird und bezahlt werden kann.

Dabei ist vieles noch unklar, was wir zügig aber ohne Hast klären müssen. Das wird eine der Aufgaben der neuen Ratsversammlung sein hoffentlich unter starker Beteiligung der Bürger. Wir GRÜNE werden uns dabei engagiert und seriös beteiligen.

Meine persönliche Zusammenfassung, mittlerweile mit 65 Jahren ebenfalls „Senior“:  Einen Friedhof in Schenefeld dann, wenn wir wirklich wissen, ob dies das wesentliche Interesse einer beachtlichen Gruppe ist –auch wenn es weniger als 4000 Menschen sein sollten – und wenn wir uns einig sind, welche Segnungen wir dafür nicht mehr ausschütten. Seltsame Berechnungen und Vergleiche von Kita und Friedhof helfen dabei nicht.

Und ganz persönlich: Meinen Platz mögen diejenigen aussuchen, die mein Grab später besuchen. Ich werde dann nichts mehr davon merken.

Michael Behrens

 

 

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