Die Schenefelder Bevölkerung wächst – ist das wirklich so schlimm? 21/07/2024 Hans-Detlef Engel schreibt in einem Leserbrief vom 3. Juli über das Wachstum der Schenefelder Bevölkerung und sorgt sich um die möglichen Folgen dieses Wachstums. Er fürchtet, dass Schenefeld durch den Einwohnerzuwachs Schaden nehmen könnte. Er fragt unter anderem: „Kann Schenefeld die in der Gemeindeordnung §3a festgelegte Bezahlbarkeit aller Aufgaben auf Dauer leisten?“ Klar ist: Die Einwohnerzahl von Schenefeld wächst, sie wächst seit Jahrzehnten. Nur bei Volkszählungen gehen zwischendurch immer einige Einwohner „verloren“, aber das wird dann schnell wieder aufgeholt. Wie überall in Deutschland kommt das Wachstum nicht von ganz vielen Geburten, sondern vom Zuzug durch Neubürger. Diese Neubürger kommen nach Schenefeld, in weil sie hier gerne leben möchten, und sie finden auch eine Wohnung, ein Haus oder Grundstück. Dieser Zuzug wird weitergehen, denn es gibt immer noch viele mögliche Baugrundstücke und größere Wohnungsbauprojekte. Ändern könnten wir das ohnehin nicht. Es ist auch viel schöner, wenn Menschen zu uns kommen, als wenn sie aus unserer Stadt fliehen. Es wird nicht mehr lange dauern, bis Schenefeld mehr als 20.000 Einwohner haben wird. Das wird der Stadt zusätzliche Aufgaben geben und deswegen mehr Ausgaben abverlangen. Es wird der Stadt aber auch mehr Einnahmen bringen. Ob das zu Gunsten oder Ungunsten der Stadtkasse ausgeht, das kann heute noch niemand sagen. Aber Riesensummen sind nicht zu erwarten. Herr Engel sagt jetzt, dass die Stadt dauerhaft nicht das Geld haben wird für die zukünftigen Aufgaben. Das mag er glauben, aber ein Blick auf die vielen letzten Jahre spricht gegen ihn. Er schreibt auch, dass die Politik bereits gesagt hätte, dass die Stadt ihre Aufgaben nicht auf Dauer bezahlen könne. Das stimmt nicht! Herr Engel hat mehrfach unrecht. Er hat Unrecht, wenn er schreibt, dass die Stadt den Umbau des Schulzentrums abgesagt hätte. Das haben wir nicht getan! Wir -Politik und Verwaltung – haben tatsächlich einen ersten Plan verworfen, weil die Kosten auch wegen Corona und Ukraine-Krieg explodiert waren. Jetzt gibt es einen neuen Plan und die Vorbereitungen haben begonnen, damit ab Sommer 2025 der erste Bauabschnitt starten kann. Im Jahr darauf startet dann der große Neubau mit den verabredeten Erweiterungen. Es bleibt dabei: Sanierung und Erweiterung des Schulzentrums stehen ganz vorne auf der Agenda und die Vorbereitungen laufen bereits. Auch der Kita-Neubau und die Feuerwehr-Erweiterung sind in der Planung und kommen voran. Er hat auch Unrecht, dass die Stadt dauerhaft nicht das Geld haben wird für die zukünftigen Aufgaben. Das mag er glauben, aber die Erfahrungen der vielen letzten Jahre zeigen ein anderes Bild. Ich bin jetzt seit 11 Jahren als Ratsmitglied in der Kommunalpolitik aktiv. In dieser Zeit hat die Stadt Schenefeld IMMER einen Haushaltsplan mit positivem Ergebnis beschlossen – meistens einstimmig – und am Ende ein noch deutlich besseres Ergebnis erreicht. Wir haben in dieser Zeit fast alle Altschulden abgebaut und wir haben viele Millionen für die großen neuen Projekte bereits auf der hohen Kante. Das geht nur deshalb, weil in Schenefeld die Politik solide Finanzen ganz nach vorne stellt. Das wird so bleiben. Wir haben also beste Voraussetzungen, auch große Projekte zu schultern. Vor allem sind wir uns über Partei-und Fraktionsgrenzen hinaus einig, dass wir weiter solide wirtschaften werden. Das Wachstum auf 20.000 Einwohner wird in den nächsten Jahren kommen, ob wir es wünschen oder nicht. Die Stadt Schenefeld wird damit etwas erwachsener und selbständiger, aber sie wird genauso solide wirtschaften wie bisher. Michael Behrens, GRÜNES Ratsmitglied