WIR WOLLEN KEINE SCHLECHTE PLANUNG

Was ist daran so schwer zu verstehen?

Man kann Ziele sehr unterschiedlich gewichten und sehr verschiedene Pläne verfolgen. Aber man kann sich doch zumindest um ein Mindestmaß an Qualität und um gute Abwägung in der Stadtplanung bemühen.

Genau darum geht immer wieder der Streit im Ausschuss für Stadtentwicklung und Umwelt.

Jüngstes Beispiel ist die nahezu zeitlich parallele Planung eines Supermarktes an der Altonaer Chaussee im Gebiet des B-Plan 67 und der Planung eines komplett neuen Wohngebietes gleich dahinter.

Das Wohngebiet (B-Plan 78) ist im Bau und für die Supermarktfläche wurde jetzt mit einem Edeka Händler ein möglicher Betreiber gefunden.

Sowohl die Supermarktfläche, als auch das gesamte Neubaugebiet gehören einem einzigen Investor. Man sollte meinen, dass bei gemeinsamen Besitzverhältnissen und zumal der Investor in den Planungsphasen bis 2013 Mitglied des Ausschusses für Stadtentwicklung war und sein Geschäftsführer noch heute Mitglied der CDU-Fraktion ist, eine stringente, Konflikte vermeidende Planung hätte möglich sein müssen. Unverständlicherweise ist das Ergebnis städtebaulich ausgesprochen schlecht und schädlich.

So hat man die Frage, ob Schenefeld wirklich noch weitere Supermarktflächen benötigt, einfach abgetan. Die Vermarktungsinteressen des Investors scheinen wichtiger zu sein.

Dass die Zufahrt zur Ladezone für die Anlieferung und Entsorgung, ebenso wie die Zufahrt zu den Parkflächen entlang der Südseite der Neubauten erfolgen wird, hat man offenbar ebenfalls ignoriert. Wie so etwas dann in der Praxis ausschaut, kann man in der Ladezone von Rewe in der Friedrich-Ebert-Allee bewundern. Direkt angrenzend an die Ladezone stehen moderne Neubauten, die von dieser nur durch einen Bretterzaun getrennt sind.

Wer möchte gerne in einer schicken Wohnanlage direkt neben der Ladezone eines Supermarktes leben? Ganz sicher nicht der Investor…

 

 

 

Hat man bei der Planung der Marktfläche das direkt anschließende Plangebiet für Wohnungsbau wirklich beachtet und umgekehrt? Und wenn ja, wie? Es ist nicht zu verstehen!

Wie eine reibungslose Verkehrsanbindung so nahe bei der Kreuzung Altonaer Chaussee / Lornsenstr. erfolgen kann, bleibt eine spannende Frage, mit der man sich im Planungsprozess ebenfalls nicht ausgiebig auseinander gesetzt hat. Zumindest sind die vorliegenden Ergebnisse nicht überzeugend.

GRÜNE und SPD versuchen mit einem gemeinsamen Antrag den B-Plan 67 so zu ändern, dass die Konflikte zwischen Wohnbebauung und Markt gelöst werden. Dies ist nach Meinung von GRÜNEN und der SPD aber nur möglich, indem man das Ziel der Ansiedlung eines Supermarktes aufgibt und ganz neu und im Lichte der Planung für das Neubaugebiet im B-Plan 78 denkt.

Es bleibt zu hoffen, dass die BfB, welche die ähnlichen Konflikte zwischen der bestehenden Wohnbebauung und dem Neubau des ALDI-Marktes an der Friedrich-Ebert-Allee heftig problematisierte, auch den Konflikt zwischen zwei Neubauvorhaben eines Investors erkennt und genau so vehement für eine Lösung streitet. Alles andere wäre willkürlich und unverständlich.